Vermisste Schätze aus Wuppertal im Kunstfund von München?

Museum hofft auf die Rückkehr vermisster Bilder.

Wuppertal. Der spektakuläre Fund von bisher verschollen geglaubten Kunstwerken in München schlägt Wellen bis nach Wuppertal. Gerhard Finckh, Direktor des von der Heydt-Museums, hält es für durchaus möglich, dass unter den in München-Schwabing entdeckten Kunstwerken auch Bilder mit dem Herkunftsort Wuppertal sind.

Einen Schwerpunkt der wertvollen Sammlung des von der Heydt-Museums bilden noch heute Werke der Impressionisten und Expressionisten der 1920er Jahre. Und das, obwohl die Nazis in den Jahren 1937/1938 rund 500 Kunstwerke aus dem von der Heydt-Museum und der Barmer Kunsthalle entwendeten und sie nach Berlin brachten. „2000 Kunstwerke wurden als entartete Kunst insgesamt aus den deutschen Museen entfernt und später auf vier Kunsthändler verteilt“, sagt Gerhard Finckh. Bei einem Sohn des Kunsthändlers Gurlitt sind rund 1400 Bilder in einem tadellosen Zustand aufgetaucht.

Finckh hält es für machbar, den Nachweis des Herkunftsorts Wuppertal zu führen, sollte dies erforderlich sein. „Da hat schon der erste Griff in unser Register genügt, um die entsprechenden Rechnungen und Fotos zu finden.“ Millionenwerte stehen auf dem Spiel. 1989 wurde ein Picasso (Akrobat und junger Harlekin), ebenfalls beschlagnahmt von den Nazis, für 66,6 Millionen Mark nach Japan versteigert. Wuppertal ging leer aus. Sollte sich herausstellen, dass es sich bei dem Fund in München um Bilder mit Wuppertaler Herkunft in unrechtmäßigem Besitz handele, will Finckh deren Rückgabe nach Wuppertal fordern.

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