Verkauf Kohlekraftwerk: WSW geben sich gelassen

Nach Brancheninformationen plant Engie das Kraftwerk in Wilhelmshaven abzustoßen, an dem die Stadtwerke einen Anteil besitzen.

Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) rechnen weiter mit einem Millionenverlust durch ihre 15-prozentige Beteiligung am Kohlekraftwerk in Wilhelmshaven. Dass das Kraftwerk jetzt nach Brancheninformationen durch den Energieversorgungskonzern Engie auch noch verkauft werden soll, machte die Grünen-Fraktion im Rat hellhörig. Unter anderem will sie in einer Anfrage an die Verwaltung wissen, mit welchen Verlusten die WSW nun nach dem aktuellen Stand rechnen.

Elmar Thyen, Leiter der WSW—Konzernkommunikation, bezifferte die aktuellen Rücklagen für das Kohlekraftwerk (Stand 31. Dezember 2016) mit 34,1 Millionen Euro. „Das entspricht der Summe der Verluste, mit denen wir 2018 bis 2020 rechnen“, so Thyen. Die Rücklagen waren Ende 2015 sogar mit 37 Millionen Euro noch höher angesetzt worden. Die WSW rechneten weiter damit, dass die Beteiligung sich für die Stadttochter nach 2020 auszahlen wird.

Das Kraftwerk in Wilhelmshaven gilt als verhältnismäßig sauberes Übergangskraftwerk. Die WSW warten darauf, dass die herkömmlichen Kohlekraftwerke bald vom Netz gehen, damit die Investition für die WSW schnellstmöglich schwarze Zahlen schreibt.

Die Grünen halten den strategischen Kauf für eine Fehlinvestition. „Die WSW sind voll auf dieses ,saubere’ Kohlekraftwerk reingefallen“, sagt Ratsherr Marc Schulz. Die Fraktion sorgt sich auch, dass der mögliche Engi-Verkauf den Buchwert des Kraftwerks nach unten zieht. Tyhen sagt zu möglichen Auswirkungen: „Das ist abschließend nicht zu beantworten.“ Gefahr sei eine „relative Größe“. neuk

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