Verdi klagt gegen offenen Sonntag in Elberfeld

Die Gewerkschaft will die Sonderöffnung erneut per Eilantrag verhindern. Für Barmen gibt es grünes Licht.

Verdi klagt gegen die Pläne der IG 1.

Verdi klagt gegen die Pläne der IG 1.

Foto: dpa

Elberfeld/Barmen. Verdi hat wie erwartet Klage gegen den geplanten verkaufsoffenen Sonntag in Elberfeld am 3. Dezember eingereicht. Die Überraschung: Der Barmer Shoppingsonntag eine Woche später darf ohne Beanstandung der Gewerkschaft sicher stattfinden.

Laut Silke Iffländer, kommissarische Bezirksgeschäftsführerin von Verdi, waren die Besucherprognosen der Barmer überzeugend, die sich auf Zählungen vom Chocolart-Festival im September stützten. Damit sei gezeigt worden, dass eine Veranstaltung in Barmen potenziell genügend Besucher anziehen kann, um eine Öffnung der Geschäfte am Sonntag zu rechtfertigen. „Daher haben wir keine Klage eingereicht“, so Iffländer.

In Elberfeld ist die Lage anders. Dort will Verdi die Veranstaltung wie angekündigt per Eilverfahren am Düsseldorfer Verwaltungsgericht verhindern. So wie im vergangenen Jahr in Vohwinkel. Damals urteilte das Verwaltungsgericht, dass über mehrere Wochen täglich stattfindende Weihnachtsmärkte keine Ausnahmegenehmigung rechtfertigen.

Aus diesem Grund haben die Wuppertaler Einzelhändler in diesem Jahr eine „Weihnachts-Winter-Welt“ als zusätzlichen Anlass für den 3. Dezember geplant. „Das ist eine Aktion, die auf den Neumarkt begrenzt ist. In Relation zu der Verkaufsfläche in Elberfeld ist das ein Witz“, urteilt Silke Iffländer.

Zudem seien die angesetzten Prognose-Zahlen aus Elberfeld „vollkommen aus der Luft gegriffen“. So rechneten die Einzelhändler laut Verdi mit 20 000 zusätzlichen Besuchern für die Winter-Wunderwelt. Die Gewerkschaft erwartet die Entscheidung im Laufe der kommenden Woche — kurz vor dem Termin.

Matthias Zenker aus dem Vorstand der IG 1 hat für Verdis Einspruch kein Verständnis: „Wir haben uns in unserer Prognose an anderen Städten orientiert. Was soll man denn bei einer neuen Veranstaltung sonst machen?“ Zenker sieht in dem Verbot der verkaufsoffenen Sonntage mit Blick auf die Internet-Konkurrenz „eine Wettbewerbsverzerrung“. Im Hintergrund sei man schon dabei, Konzepte für lange Shopping-Nächte zu erarbeiten.

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