Verbraucherschutz: Vorsicht vor Telefon-Versprechen

Die Verbraucherzentrale kümmert sich um 100 Geschädigte.

Wuppertal. Die Masche ist immer gleich: "Wir möchten Ihnen helfen, Ihre Internetkosten zu senken", säuselt eine Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. "Sind Sie nicht auch an einer Traumreise interessiert?". Wenige Minuten später hat der Angerufene zugestimmt, der Vertrag ist abgeschlossen - welche Fallen sich dahinter verbergen, finden die Verbraucher erst viel später heraus.

Daher rät auch die Verbraucherzentrale "Vorsicht bei unerwünschten Lotterie- und Gewinnspielversprechen am Telefon". In den vergangenen Monaten haben Angelika Thalmann und Elisabeth Schoemakers von der Rechtsberatung Akten von rund 100 Geschädigten bearbeitet.

Ihre Verluste belaufen sich von 40 bis zu 2000 Euro pro Monat - und das manchmal über Jahre. "Gewinnoase", "Megachance" oder "Glücksbote" - sind die Namen der Anbieter, die vermeintlich Träume erfüllen - aber in Wahrheit Abzocke betreiben.

Ins Visier der Telefon-Betrüger geraten laut Verbraucherschützer oft ältere Menschen. Sie sind tagsüber leichter zu erreichen als Berufstätige und scheuen sie sich eher, den Gesprächspartner abzuwimmeln. "Die Verbraucher werden unter Druck gesetzt", sagt Thalmann.

Das Problem: In der Regel liegen den Anbietern die Daten oder Kontoverbindungen "ihrer Kunden" im Vorhinein vor. Ein beiläufiges "Ja" am Telefon macht den Vertrag gültig. Nur per Brief lässt sich der widerrufen. Fest steht: Der Verbraucher muss immer aktiv werden.

Wobei: Künftig haben es zwielichtige Telefonwerber schwerer, ihre Kunden zu überrumpeln. Deren Rechte hat der Bundestag nun erheblich mit dem Gesetz zur Bekämpfung unerlaubter Telefonwerbung gestärkt.

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