Urzeit-Relikte: Schatzsuche an der Parkstraße

Auch die Großbaustelle für die Landesschulen wird archäologisch betreut, ohne Verzug bei den Bauarbeiten selbst. Gibt es bald noch mehr Urzeit-Relikte aus Ronsdorf?

Ronsdorf. Die Funde sind von weltweitem Interesse, und es ist nicht auszuschließen, dass es in den kommenden Wochen in Ronsdorf weitere geben wird: Während die ersten Bauarbeiten für die beiden neuen Landesschulen an der Parkstraße anlaufen, bereitet sich der Geologische Dienst des Landes NRW auf weitere Untersuchungen im Baufeld vor — auch auf der Suche nach Relikten aus der Urzeit.

Federführend ist hier der Paläontologe und langjährige Mitarbeiter des Geologischen Dienstes mit Sitz in Krefeld, Christoph Hartkopf-Fröder. „Bei Bauvorhaben wie in Ronsdorf besteht grundsätzlich die Gefahr, dass Fossilien unwiederbringlich verloren gehen“, erklärt der Wissenschaftler mit Blick auf die Urzeitkrebse, die beim Bau der JVA seinerzeit gefunden, eingesammelt und eingehend untersucht wurden. Aus gutem Grund: Die sogenannten Conchostraken geben Aufschluss über gut 392 Millionen Jahre Erdgeschichte.

Ausschlaggebend für die Untersuchungen auf dem JVA-Baufeld — der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW hat sie damals mit 40 000 Euro finanziert — war das Amt für Bodendenkmalpflege in Bonn: Wie berichtet, ist die archäologische Betreuung von Baustellen vorgeschrieben, bei denen archäologische Fundstücke zutage treten können. Ein Beispiel in zentraler Lage war im September 2011 die Baustelle der Wuppertaler Stadtwerke am Wall, bei der es um Reste der Burg Elberfeld ging (die WZ berichtete).

Auf dem Gelände an der Parkstraße wurden bei den ersten Untersuchungen im Zuge der JVA-Baustelle 700 Fundstücke eingesammelt — mit einem Gewicht von 300 Kilogramm. Über sie wird auch in der englischsprachigen Fachpresse berichtet, denn Conchostraken in dieser Menge sind weltweit extrem selten.

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