"Unsagbar erbärmlicher Zustand": 54 Hunde und drei Katzen sichergestellt

Wuppertal. 54 Hunde und drei Katzen hat das Bergische Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt am Donnerstag sichergestellt. Das teilt die Stadt Wuppertal mit. Alle Tiere seien unter unsagbar erbärmlichen Zuständen gehalten worden, so die Begründung.

Symbolbild.

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Foto: Andreas Bischof

Alle Tiere waren aus zwei nebeneinander liegenden auf dem gleichen Grundstück befindlichen Unterkünfte amtlich sichergestellt worden. „Der Fall zeigt, wie wichtig die Arbeit des BVLA für einen aktiven Tierschutz ist“, macht Wuppertals zuständiger Dezernent Matthias Nocke deutlich. „Auch die interkommunale Zusammenarbeit hat gut funktioniert, denn sehr schnell konnten alle sichergestellten Tiere in verschiedenen Einrichtungen untergebracht werden.“

Die beiden betroffenen Tierhalter waren offenbar als Pflegestelle für verschiedene Tierschutzorganisationen tätig. Alle Hunde sollen in den letzten Monaten aus dem Ausland (33 mazedonische Impfpässe sichergestellt) durch verschiedene Tierschutzorganisationen und „Tierschützer“ eingeführt worden sein. Tollwutimpfungen sind in den Pässen dokumentiert. Sonstige erforderliche Einfuhrdokumente liegen nicht vor.

Unter anderem wurde durch das BVLA festgestellt: Die Innenbereiche der Gebäude und die Zwingerbereiche waren eklatant verkotet und mit Gegenständen zugestellt. Viele Hunde saßen in kleinen Transportboxen ohne Bewegungsspielraum. Viele Hunde saßen im dunklen. Viele Hunde waren offensichtlich erkrankt (Hauterkrankungen, verschiedene parasitäre Erkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, systemische Erkrankungen, Tumorerkrankungen, neurologische Erkrankungen etc.). Alle Hunde schienen jedoch gut genährt. Wasser war nur in schmutziger Form vorhanden.

Erschwerend kamen die Weitläufigkeit des Geländes und der zugemüllte Zustand hinzu. Erst um 18.30 Uhr wurden durch das BVLA in einem Keller noch drei weitere Hunde, die die Tierhalterin nicht angegeben hatte, entdeckt, da der Kellerzugang zugestellt war. Die Feststellungen wurden mittels Lichtbilder dokumentiert. Zudem wurden Videos gedreht.

Der Vorgang wird an die Staatsanwaltschaft weiter gegeben. Es ist beabsichtigt ein Tierhalte- und Betreuungsverbot für beide Tierhalter auszusprechen.

Alle sichergestellten Tiere wurden durch die beiden betroffenen Tierhalter jetzt zur Vermittlung frei gegeben. Allerdings werden bis zur Vermittlungsfähigkeit der Tiere nicht unerhebliche Kosten entstehen.

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