Umgestaltung des Berliner Platzes: „Eher eine Radwege-Irreführung“

Die Radverkehrspläne für die Gestaltung des Umfeldes des Berliner Platzes rufen Kritik hervor.

Umgestaltung des Berliner Platzes: „Eher eine Radwege-Irreführung“
Foto: Andreas Fischer

Oberbarmen. Eine Promenade entlang der Wupper, mehr Platz für Radler und Fußgänger, mehr von dem, was Aufenthaltsqualität genannt wird: Darum geht es bei der Umfeldgestaltung des Berliner Platzes, die den Lokalpolitikern der Bezirksvertretung (BV) Oberbarmen bei der jüngsten Sitzung des Gremiums vorgestellt wurde. Unter anderem ist geplant, einen Teil der Radwegeverbindung von der Berliner Straße zu verlagern und ab Peter-Hansen-Platz über das Schöneberger Ufer zu führen.

Das sei zwar gut gemeint, aber der dann entstehenden Umwege wegen wenig zielführend und durch den angedachten Zwei-Richtungs-Verkehr sogar gefährlich, sagt Frank ter Feld von den Grünen. Besser wären Radfahrstreifen entlang der Berliner Straße, meint er. Vorbildlich sei die Lösung, wie sie an der Westkotter Straße umgesetzt worden sei, wo der Raum klar definiert und damit für mehr Sicherheit gesorgt sei. Die Umfeldgestaltung sei sinnvoll und richtig, „man sollte sich aber auf sie fokussieren“, so Ter Veld. Den Radverkehr über das Schöneberger Ufer zu leiten und damit von der Berliner Straße weg, sei „eher eine Radwege-Irreführung“ denn eine sinnvolle Lösung für Menschen, „die in Oberbarmen per Fahrrad einfach nur von A nach B wollen“.

„Ich denke, dass die Umfeldgestaltung des Berliner Platzes nicht in erster Linie der Organisation des Radverkehrs von Ost nach West in Wuppertal dienen sollte“, sagt Frank Lindgren von der SPD zur Kritik der Grünen. Er hätte sich außerdem gewünscht, dass die Umfeldgestaltung auch den Bereich Wupperfelder Markt umfasst - „der einfach dazugehört“.

Die Oberbarmer Lokalpolitiker hatte das Papier dennoch einstimmig befürwortet. Die Planung zum Umfeld des Berliner Platzes verfolgt das Ziel, den städtischen Raum zu beleben sowie unübersichtliche Stellen aufzuräumen und somit das subjektive Sicherheitsgefühl zu verstärken. Anregungen dazu hatte es seit dem vergangenen Jahr auch verstärkt von Anwohnern gegeben. In der Folge waren als erste Schritte Sofortmaßnahmen, unter anderem durch mehr Polizei-Präsenz, umgesetzt worden.

Das Gesamtkonzept erscheint uns schlüssig“, lobte Burkhard Rücker, CDU-Fraktionssprecher der BV Oberbarmen, gestern im Gespräch mit der WZ. Auch eine Belebung des Schöneberger Ufers sei definitiv erstrebenswert. Ob und wie künftige Radwegeverbindungen von den Menschen angenommen werden, müsse sich zeigen.

Die Finanzierung der Planung und Umsetzung erfolgen aus Städtebaufördermitteln im Rahmen der Sozialen Stadt Oberbarmen-Wichlinghausen. Im Haushalt der Stadt sind für die Durchführung der Maßnahme insgesamt 1 790 000 Euro bis zum Jahr 2021 eingestellt.

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