Traurige Halloween-Bilanz: 17 Einsätze, zwei Schwerverletzte

Am Wall in Elberfeld und im Tunnel des Bahnhofs Oberbarmen gab es Schlägereien.

Wuppertal. Für die Wuppertaler Polizei ist die Halloweennacht auf den 1. November längst als arbeitsintensiv bekannt. Und auch in diesem Jahr gab es in den Nachtstunden wieder 17 Einsätze — ausschließlich wegen diverser Prügeleien. Zwei davon endeten mit Schwerverletzten.

Tatort 1: die Bushaltestelle am Wall in der Elberfelder City. Um 3.15 Uhr erlitt dort ein 41-Jähriger lebensgefährliche Verletzungen. Noch in der Nacht wurde er notoperiert. Am Mittwochnachmittag gab es Entwarnung. Der 41-Jährige liegt nicht mehr auf der Intensivstation, ist aber noch nicht vernehmungsfähig.

Zwei junge Wuppertaler — 18 und 19 Jahre alt — wurden vorübergehend festgenommen. Die Männer sollen den laut Polizei betrunkenen Mann niedergeschlagen und dann gegen den Kopf getreten haben. Bei den Vernehmungen am Mittwoch sagten die beiden Verdächtigen, sie seien von dem Betrunkenen verbal angegangen worden. Ein Wort habe das andere gegeben. Dann seien die Fäuste geflogen. Der Betrunkene sei unglücklich gestürzt. Dass die Kopfverletzungen von Tritten der beiden Männer herrühren, lässt sich laut Staatsanwaltschaft nicht nachweisen.

Unabhängige Zeugen sollen die Version der nicht vorbestraften und in gefestigten Verhältnissen lebenden Verdächtigen bestätigt haben. Haftgründe gebe es somit nicht. Die beiden Wuppertaler sind seit dem frühen gestrigen Abend wieder auf freiem Fuß. Gegen sie wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Zur Tatzeit soll der Wall vergleichsweise belebt gewesen sein. Grund: Um die Uhrzeit fahren von dort zahlreiche Nachtbusse ab. Deswegen hoffen die Ermittler auf weitere Zeugen, um „den Tathergang lückenlos aufklären zu können“, wie es am Mittwoch hieß.

Tatort 2: der Tunnel am Bahnhof Oberbarmen. Zwei Männer — 20 und 21 Jahre — sollen dort um 6 Uhr von vier Männern angegriffen worden sein. Der 20-Jährige ging zu Boden und wurde unter anderem gegen den Kopf getreten, so die Polizei. Auch er schwebte in Lebensgefahr. Inzwischen wird sein Zustand immerhin als stabil bezeichnet. Laut Kripo erfolgte der Angriff ohne erkennbaren Grund. Die Täter entkamen.

Einer von ihnen soll 1,80 Meter groß und dick sein. Zur Tatzeit hat er kurzes blondes Haar und war mit einem schwarzen Parka bekleidet. Täter zwei ist etwas kleiner, wahrscheinlich Südländer, hat eine große Tätowierung am Unterarm, trug zur Tatzeit eine Sonnenbrille und einen Irokesen-Haarschnitt. Der dritte Täter wird als dünn beschrieben und hat braune Haare. Der vierte Mann soll etwas älter als 20 Jahre alt sein, ist etwa 1,75 Meter groß. Zur Tatzeit hatte er kurze blonde Haare und war mit einem schwarzen zerrissenen T-Shirt und einer dunklen Jeans bekleidet. Sein Gesicht war links gerötet.

Der Bahnhofstunnel ist nicht videoüberwacht. Wie berichtet, war das Aufstellen von Kameras am Berliner Platz wieder Thema in der Oberbarmer Politik. Eine rechtliche Handhabe dafür gibt es jedoch nicht — die Zahl der schweren Straftaten reicht nicht aus.

“ Zeugenhinweise an die Kripo unter der Rufnummer 2840.

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