Thermomix-Klau per Boot: Angeklagter muss hinter Gitter

Vorbestrafter 37-Jähriger zu drei Jahren Haft verurteilt - keine Chance auf Bewährung.

Wuppertal. Eine Kette von Indizien und eine lange Liste von Vorstrafen: Am Dienstag verurteilte das Amtsgericht einen 37 Jahre alten Mann aus Greifswald wegen Diebstahls und Betrugs zu drei Jahren Haft. Bewährung ist damit ausgeschlossen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 37-Jährige an Pfingsten 2009 bei Vorwerk in Laaken eingestiegen ist, dort mehrere Kartons mit dem hochwertigen Küchengerät Thermomix erbeutet und anschließend übers Internet verkauft hat. Stückpreis: 800 Euro

Der Fall hatte für Schlagzeilen gesorgt, weil der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft seinerzeit mit einem Boot über die Wupper gerudert war, um zur Vorwerk-Halle zu gelangen. Wie berichtet, hat der Greifswalder vor Gericht den Einbruch abgestritten. Unter anderem sollte eine Frau aus Wien vor Gericht bezeugen, dass der Angeklagte ihr einst diverse Thermomixer auf einer Autobahnraststätte abgekauft habe. Die Verteidigung verzichtete dann doch auf diese vermeintliche Entlastungszeugin. Zwischenzeitlich hatte sich herausgestellt, dass sie den Angeklagten aus Greifswald kennt.

Dass er mit Thermomixern im Internet gehandelt und dabei Rechnungen gefälscht habe, gab der 37-Jährige zu. Sein Verteidiger plädierte deshalb auf eine einjährige Bewährungsstrafe. Dafür sah das Gericht aber keine Chance mehr.

Auch die wegen Beihilfe zum Betrug angeklagte Ex-Freundin (33) des Mannes wurde am Dienstag wegen der Thermomix-Verkäufe verurteilt. Das Strafmaß: 1500 Euro. Wegen der Ermittlungen der Kripo soll sich das Paar getrennt haben.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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