Theaterfestival: Junges Theater voller Leben (mit Video)

Das Theaterfestival startet mit vielversprechenden Kostproben.

Wuppertal. Spannung liegt in der Luft im blauen Saal der Börse. Denn gleich soll es losgehen — das Junge Theaterfestival 2012. Der Anlass erklärt, warum einige der Anwesenden im Saal anders aussehen als gewöhnlich: Kinder tragen Bärte, dort sitzt eine Prinzessin mit Krone, da haben ein paar Mädchen Flügel umgeschnallt. Der Schallpegel erreicht die Marke Schulhof.

Dann wird es offiziell und leiser. Bürgermeisterin Ursula Schulz hält vor dem meist jugendlichen Publikum ihre Ansprache kurz und endet: „Das ist ein weiteres kulturelles Highlight in unserer Stadt. Viel Erfolg, viel Spaß! Das Theaterfestival ist eröffnet.“ Es folgt eine Kostprobe des kommenden Festival-Programms nach der anderen.

Den Reigen eröffnet die Theater-AG des Carl-Duisberg-Gymnasiums. „Lilith. Paradise Loft.“ heißt ihr Stück. Adam hat von seinem Vermieter etwas geschenkt bekommen: Das Modell Eva, mit Handbuch und Fernbedienung, eine Kaffeemaschine gab es gratis dazu. Lilith, nach nichtbiblischer Überlieferung Adams erste Frau, ist außer sich. Spätestens als sie den Titel des Handbuchs liest: „Das Evaprinzip — auf dem Weg zur neuen Weiblichkeit.“ Eva kocht derweil Kaffee. Jetzt heißt es für Lilith: sie oder ich.

Das macht Lust auf mehr — und so soll das ja auch sein. Ob die Klasse 3a der Grundschule Küllenhahn nun mit viel Musik einen Ausschnitt aus ihrer Produktion „Die wilden Fußballkerle“ zeigt, oder Schüler der Gesamtschule Else-Lasker-Schüler einen Einblick in „Die Wahrheit hat kurze Beine“ gibt. In dem Stück geht es um die Familien zweier Schwestern mit Migrationshintergrund. Traditionell die eine Familie, dem Neuen aufgeschlossen die andere. Um Erziehung geht es hier und die Konflikte, die dabei entstehen.

Haben die einen lange Texte gelernt, an Mimik und Betonung gefeilt, geht der Jugendclub III der Wuppertaler Bühnen einen anderen Weg. Er zeigt Improvisationstheater. Während sich heute eine Szene aus der anderen entwickelt, soll beim großen Auftritt auch auf Zurufe des Publikums reagiert werden. Jüngere und ältere Spieler wechseln sich ab, sind mit Feuereifer dabei. Und jede Szene ist eine Einladung, mal wieder ins Theater zu gehen.

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