Wuppertal Tausende Zuschauer bei Kreuzweg

Bereits zum 36. Mal stellte die italienische Gemeinde den Leidensweg Christi nach. Die Prozession zog auch Auswärtige nach Wuppertal.

Wuppertal. Zum 36. Mal zeichnete die katholische italienische Gemeinde Wuppertal (Missione Cattolica Italiana) in einer Karfreitagsprozession den Leidensweg Christi nach. Dass dieses Zeugnis tiefer Gläubigkeit nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat, bewies die große Zuschauerzahl, die sich trotz Regens im Deweertheschen Garten versammelt hatte, wo der Kreuzweg begann.

Wuppertal: Tausende Zuschauer bei Kreuzweg
Foto: Gerhard Bartsch

Der Verrat von Judas, die Verleugnung durch Petrus, der anschließend nach seiner durchaus menschlichen Feigheit zusammen brach, und die Anhörung durch den Hohen Rat waren die ersten von insgesamt sieben Szenen, die sich dann bei trockenem Wetter, aber Temperaturen im niedrigen einstelligen Bereich abspielten. Vom Deweerthschen Garten ging es zum Laurentiusplatz, zum Jubiläumsbrunnen am Neumarkt bis zur Hardt, wo Christus — nur mit Lendenschurz bekleidet — mit zwei Sündern gekreuzigt wurde.

Golgatha liegt auf der Hardt
38 Bilder

Golgatha liegt auf der Hardt

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Eine ständig steigende Zahl von Zuschauern und Teilnehmern begleitete singend und betend die rund 50 Darsteller in historisch nachempfundenen Kostümen mit dem eindrucksvollen Calogero Gagliardi als Christus an der Spitze, gefolgt auch vom Oberbarmer Blasorchester. „Wir sind zum 21. Mal dabei“ verriet Orchestermitglied Gerhard Braun. Auch mit dabei waren die Schwestern des Franziskaner-Ordens. Dass alles in geordneten Bahnen verlief, war den freiwilligen Helfern, die rote Halstücher mit der Aufschrift „Servizio Ordine“ trugen, zu verdanken. Unter der Leitung von Giuseppe Cossa achteten sie mit mobilen Absperrungen und liebevoller Strenge darauf, dass es zu keinen Zwischenfällen kam.

An die bewegende Kreuzigungsszene auf der mittleren Hardtwiese schloss sich ein Gottesdienst unter Mitwirken von Stadtdechant Bruno Kurth an, bei dem vor allem der Opfer durch Terror und Gewalt gedacht und für sie ebenso gebetet wurde, wie für die Menschen, die aus Angst vor Krieg ihre Heimat verlassen haben.

Sichtlich beeindruckt verließen Tausende die Hardt. Die italienische Passion zieht nicht nur Wuppertaler Christen in ihren Bann, sondern auch Gäste. „Ich komme aus Essen und war schon mehrfach dabei“, verriet Maike Lange, die sich als gebürtige Wuppertalerin das großartige Schauspiel nicht entgehen lassen wollte.

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