Tänzer lassen ihre Träume wahr werden

Das Pina Bausch Fellowship ermöglicht vier Tänzern aus Essen, Berlin, Frankreich und Australien die Zusammenarbeit mit Mentoren auf der ganzen Welt.

Tänzer lassen ihre Träume wahr werden
Foto: Stefan Fries

Das Pina Bausch Fellowship lässt tänzerische Träume wahr werden. Diesmal sind es vier unterschiedlichste Menschen aus der so vielfältigen Sphäre des Tanzes, die durch das Stipendium die Möglichkeit erhalten, sich intensiv zu entwickeln. Und das zusammen mit Größen ihrer Zunft, frei nach ihrer Wahl.

Die Essenerin Marie-Lena Kaiser, Performerin und Choreografin, hat sich für eine Zusammenarbeit mit dem mosambikanischen Choreografen Horacio Macuacua entschieden. „Egal, wo man hinguckt, es geht immer darum, herauszufinden, was man selber machen will. Wenn man es dann gefunden hat, möchte man da in die Tiefe gehen und dafür ist das Fellowship ganz toll“, erzählt sie und betont, wie wichtig es ihr ist, die Erfahrungen aus dem Fellowship dann für ihre zukünftige Arbeit in Essen zu nutzen. „Es geht nämlich nicht darum, wie etwas zu sein hat, sondern sich davon unabhängig zu machen.“

Um die Erweiterung ihrer Perspektive geht es auch Kareth Schaffer. Sie lebt in Berlin und ist als Choreografin und Performerin tätig. In ihren eigenen Arbeiten geht es ihr darum, „möglichst einen ganzen Menschen zu zeigen und nicht nur eine Tanztechnik“. „Meine letzte große Premiere handelte vom Geräusche machen“, berichtet sie, „da ging es darum, Filmausschnitte mit den Körpern von Tänzern live zu vertonen.“ Sie wird zu Tänzerin und Dozentin Putu Edie Suyadnyani reisen. „Ich war vor zwei Jahren in Bali und habe dort Tanzstücke gesehen — ich war fasziniert von der Tatsache, dass ich eigentlich aus den Niederlanden komme und noch nie indonesischen Tanz mitbekommen habe. Es ist ja eine ehemalige Kolonie“, erklärt sie ihre Entscheidung. „Ich finde es bei dem Fellowship spannend, dass Menschen sehr weit weggehen können von ihren künstlerischen Bezügen“, schwärmt Schaffer vom Konzept des Fellowships.

Der in Frankreich geborene Alexandre Achour überschreitet auch gerne Grenzen, spielt auf der Linie zwischen Kunst und Tanz. „Als Performer arbeite ich sehr im Kontext der bildenden Künste, mit verschiedenen Künstlern, bin oft in Galerien und Museen unterwegs“, sagt er. Seine Wahl fiel auf Xavier LeRoy als Kooperationspartner. „Ich habe mit LeRoy als Performer schon 2014 zusammengearbeitet, wir haben schon eine längere Kooperation.“

Der Australier Scott Elstermann wird mit Marina Mascarell Martinez zusammenarbeiten, sie bei Produktionen begleiten. „Ich habe mit dem Tanzen mit sieben Jahren begonnen, erst mit Jazz und Stepptanz“, erzählt er über seine Anfänge. „Nach dem Ende meines Studiums 2014 habe ich mit verschiedenen Choreographen in ganz Australien zusammengearbeitet“, ergänzt Elstermann, der auch selbst kleinere Choreografien macht. Martinez hat er in Perth bei einem Workshop kennen gelernt. „Und es war ganz anders als das, was ich an der Universität gelernt habe. Eine andere Philosophie: Anstatt einem Tänzer eine Position oder eine Form vorzugeben, arbeitet sie mit einem Gefühl oder einer Emotion,“ sagt der jüngste Stipendiat. Nach mehreren Monaten auf ihrer künstlerischen Entdeckungstour werden die vier wieder nach Wuppertal zurückkehren und von ihren Erfahrungen berichten.

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