Süßigkeitenautomat erschlägt Kind in Wuppertaler Turnhalle

Der eineinhalb Jahre alte Emil ist von einem 1,50 Meter hohen Automaten in der Sporthalle Hesselnberg tödlich verletzt worden.

Wuppertal. Wuppertal trauert um den kleinen Emil. Der anderthalb Jahre alte Junge ist am Samstag gegen 11 Uhr bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Nach Informationen der WZ waren der 39 Jahre alte Vater und sein Sohn bei einer Eltern-Kind-Veranstaltung in der Sporthalle am Hesselnberg. Im Eingangsbereich der Tribüne dieser Sporthalle stehen zwei Automaten, einer für Getränke und einer für Süßigkeiten. Offenbar hat der Vater versucht, den Süßigkeiten-Automaten zu bedienen, als dieser nach vorne stürzte und dabei das Kind unter sich begrub.

Trotz des sofort alarmierten Notarztes konnte der Junge nicht gerettet werden, wie die Polizei mitteilte. Der Junge starb im Krankenhaus. Der Vater erlitt einen Schock. Er konnte noch nicht vernommen werden, wie Michael Bartsch von der Wuppertaler Polizei am Sonntag erklärte. "Der Vater ist unser einziger Zeuge, sonst hat niemand den Unfall mitbekommen", sagte Bartsch, der selbst sehr betroffen ist: " Ich kann mich nicht daran erinnern, so etwas in den vergangenen Jahren hier erlebt zu haben." Am Montagmorgen wird die Polizei mit einem Sachverständigen den Unglücksautomaten untersuchen, um die Unfallursache zu klären.

Auch Peter Keller, Leiter des Wupppertaler Sportamtes, äußerte sich betroffen über den Tod des kleinen Jungen: "Wuppertals Sportler trauern." "Wir werden am Montag erst einmal schauen, ob noch weitere Automaten in Sporthallen stehen und diese gegebenenfalls sichern, so etwas darf sich nicht wiederholen", kündigte er an und war ratlos: "Es ist uns absolut unerklärlich, wie das geschehen konnte."

Die Sporthalle am Hesselnberg ist eine städtische Halle, in der die Elberfelder TG einige Räume nutzen kann. Oberbürgermeister Peter Jung sagte: "Ich bin erschüttert über diesen Unfall." Zum Unfallhergang und möglichen Konsequenzen wollte sich der OB am Sonntag nicht äußern: "Zunächst einmal steht die Trauer um den kleinen Jungen im Vordergrund."

Entsetzen auch bei den Sportlern der Elberfelder TG. Übers Wochenende und auch für Montag wurden sämtliche Veranstaltungen abgesagt. Schatzmeister Heinrich Braselmann ebenfalls ratlos. "Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte." Seiner Auskunft nach befinden sich die beiden Automaten im städtischen Teil der Halle und nutzen für die Kühlung auch den städtischen Stromanschluss. Braselmann vermutet, dass die Stadt den Standplatz an den Aufsteller vermietet hat. Wie und ob der Automat gesichert war, das weiß er nicht. "Ich habe da nie drauf geachtet", antwortet er auf diese Frage.

Nach Informationen der WZ, war der Automat zeitweise durch eine ungewöhnliche Konstruktion gesichert. Ein Augenzeuge berichtete der WZ, dass ein Stahlseil von der Decke den Automaten gesichert habe, diese Beobachtung habe er während eines Spiele-Turniers gemacht. Ob diese Konstruktion am Wochenende noch aktuell war, steht indes nicht fest.

In der Sporthalle am Hesselnberg ist immer viel Betrieb. Die Schüler der gewerblichen Schulen nutzen sie ebenso wie der Stadtsportbund. Eltern-Kind-Kurse werden dort regelmäßig veranstaltet. Volker Schwarz vom Stadtsportbund war am Samstag, direkt nach dem Unfall, mehrere Stunden vor Ort. Auch am Sonntag sah man ihm noch die Erschütterung an. "Mein Mitgefühl gilt des Eltern, ich bin bestürzt und erschüttert", sagte er.
Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen.

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