Sternsinger: Alter Brauch in neuen Gewändern

Auch 2009 ziehen wieder die Sternsinger durch Wuppertal und sammeln für bedürftige Kinder. Schwerpunkt der Aktion ist Beyenburg.

Wuppertal. In neuen Gewändern laufen heute viele kleine Könige mit ihren goldenen Kronen aus Pappe und den selbst gebastelten Sternen durch Beyenburg. Eine Inspektion hatte gezeigt, dass viele Umhänge ausgedient hatten. Und da das Sternsingen in Beyenburg eine Jahrhunderte alte Tradition hat, war sich das Organisationsteam schnell einig, dass für das Kreikönigssingen 2009 neue Gewänder genäht werden mussten.

21 der über 30 Sternsinger im Alter zwischen vier und 14 Jahren singen heute im neuen Outfit an den Beyenburger Haustüren. Sie stellen sich in den Dienst der guten Sache. Die Sternsinger bringen den Segen ins Haus und sammeln Geld für Kinder, die bedürftig sind. Das Motto lautet in diesem Jahr "Kinder suchen Frieden".

Erwähnt wurde das Sternsingen in Beyenburg schon 1880. Damals machten sich die als Könige verkleideten Kinder von Winterberg nach Beyenburg auf, um Glück und Segen für das neue Jahr zu wünschen. Die Geldspenden werden stets gerne entgegengenommen, in Beyenburg wurden im vergangenen Jahr 5284Euro gesammelt, aber die Kinder freuen sich auch über Süßigkeiten und Obst.

Die ökumenische Aktion begleiten nicht nur junge Sternsinger. Traditionell machen sich auch einige Erwachsenengruppen auf den Weg. Sie besuchen vor allem ältere und kranke Menschen von Altbeyenburg über Siegelberg bis zu den entlegenen Ortschaften wie Wallbrecken und Frielinghausen.

Einmalig ist das Beyenburger Sternsingerlied "Wir woll’n mal singen, Gott Lob und Dank, wir sind die drei Weisen aus dem Morgenland". Das Lied ist rheinisch-bergischer Herkunft und stammt aus dem Volksmund. 1930 wurde es niedergeschrieben, ist aber viel älter. Die Urgroßeltern der heutigen Könige haben es schon gesungen. Doch auch die moderneren Lieder wie "Stern über Bethlehem" und "Seht ihr unseren Stern dort stehen" werden vermehrt in Beyenburg gesungen.

Unvergessen ist das Sternsingen 2007. Dort hatten die Kinder bei Pater Gerard Vos im Kloster gesungen und ihre Weihrauchbehälter tüchtig geschwenkt. Der Rauchmelder wurde aktiviert. Gott sei Dank, falscher Alarm. Das Missverständnis wurde geklärt. Die hauptberufliche Feuerwehr musste nicht ausrücken.

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