Wuppertal Steinbrocken legt die Wuppertaler City lahm

Keine Bombe — nach vier Stunden gab es die Entwarnung. Das Gestein im Boden ist so massiv, dass es noch gar nicht komplett freigelegt werden konnte.

Wuppertal. Um 13.10 Uhr war der Spuk am Donnerstag offiziell vorbei. Da bestätigte der Krisenstab im Rathaus nach den Arbeiten des Kampfmittelräumdienstes an der Schlossbleiche: In Wuppertal muss keine Bombe entschärft werden. Im Erdreich stießen die Experten des Landes lediglich auf einen massiven Stein. Noch ist unklar, so WSW-Sprecher Holger Stephan, ob es sich dabei um ein altes Betonbauwerk oder ein natürliches Gestein handelt. Am Donnerstag konnte nur ein Bruchteil des Objekts freigelegt werden. Aus einem geplanten Abtransport wurde nichts.

Weil bis zu dem Zeitpunkt des Fundes der Verdacht bestand, dass die Wuppertaler Stadtwerke bei den unterirdischen Bauarbeiten an der Schloßbleiche auf eine Fliegerbombe gestoßen sein könnten, war die ganze Stadt in Alarmbereitschaft. Rund 350 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr, Ordnungsamt und Bahnpolizei waren vorsorglich für eine mögliche Evakuierung der Innenstadt zusammengezogen worden. Rund 450 Menschen hätten im Umkreis von 250 Metern um den vermeintlichen Bombenfundort ihre Häuser und Geschäfte verlassen müssen. Busse, Schwebebahnen und der Schienenverkehr am Hauptbahnhof wären ausgefallen. „Wir sind zum Glück um die Evakuierung herumgekommen“, sagte Stadtsprecher Thomas Eiting.

Wuppertal: Steinbrocken legt die Wuppertaler City lahm
Foto: Anna Schwartz
Kampfmittelräumdienst: Verdächtiger Gegenstand in Wuppertal
38 Bilder

Kampfmittelräumdienst: Verdächtiger Gegenstand in Wuppertal

38 Bilder

Die morgendlichen Arbeiten, für die eigentlich lediglich eine Stunde Zeit anvisiert war, zogen sich rund vier Stunden hin. Erst dann waren sich die zwei Mitarbeiter von der Kampfmittelräumung sicher, dass es neben dem Fels keine weiteren Überraschungen im Boden gibt.

WSW-Sprecher Stephan geht davon aus, dass die im Boden gefundenen Metallspäne entweder von dem massiven Brocken selbst stammen — oder von dem Bohrer, der in mehr als drei Meter Tiefe auf das Hindernis gestoßen war. „Mit einem so harten Fels war an dieser Stelle nicht zu rechnen“, sagte Stephan.

Seit dem Fund ruhen die Arbeiten an der Schlossbleiche. Laut Stephan wird der Vorfall zu einer Verzögerung im Zeitplan führen. Eigentlich wollten die WSW die Kanalrohre, die wegen eines Betonunfalls erneuert werden müssen, bis Ende Juli ausgetauscht haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort