Wolkenburgtreppe: Im Juli soll Sanierung weitergehen

Weil die Ein-Euro-Kräfte fehlen, ruhen seit der Winterpause die Arbeiten. Andere Projekte haben zunächst Vorrang.

Elberfeld. In diesem Herbst wollte Brigitte Alexander eigentlich schon über die Wolkenburgtreppe spazieren können. Und so utopisch schien die Vorstellung gar nicht, als im vergangenen Herbst die Sanierungsarbeiten an der seit den 1990er-Jahren gesperrten Treppe begonnen hatten. Doch der Optimismus bei der Vorsitzenden des Fördervereins Historische Parkanlagen hat zumindest etwas gelitten. Denn nach der — geplanten — Pause während der Wintermonate hat sich an dem Zuweg zum Klophauspark nichts mehr getan. Der massive Abbau der Ein-Euro-Jobber (die WZ berichtete) könnte die Sperrung der Wolkenburgtreppe verlängern.

„Wir mussten mittendrin abbrechen“, sagt Andreas Schmitz, Projektmanager bei der Bergischen VHS. Über den Bereich Beschäftigung und Qualifizierung, der bekanntlich zu wesentlichen Teilen aufgelöst wird, waren insgesamt acht Ein-Euro-Kräfte im Einsatz gewesen. Die seit Jahren zugewucherte Treppe war zunächst vom Grün befreit worden, erste Arbeiten an den Stufen hatten bereits begonnen. Doch wiederkommen durften die Arbeiter nach dem Winter nicht mehr.

Als wochenlang nichts passierte, beschwerten sich sogar Anwohner über die „verwaiste“ Baustelle. Die Folge: „Den oberen Teil der Treppe haben wir jetzt geräumt“, erzählt Schmitz, der aber betont: „Wir würden gerne weitermachen. Das war ein anspruchsvolles Projekt, das Spaß gemacht hat.“ Beteiligt war auch die Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung (GBA).

Die Stadt kann und darf nicht an der Wolkenburg einspringen, wie es aus dem Presseamt heißt. „Beratend“ seien zwar Mitarbeiter aus dem Planungsressort tätig gewesen, mehr sei aber einfach nicht drin gewesen, weil die Sanierung einer bereits so lange nicht mehr genutzten Treppe eine „komplett freiwillige Aufgabe“ sei.

Thomas Lenz, Leiter des Jobcenters, macht Alexander und ihren Mitstreitern aber Hoffnung. Die Treppe sei zwar in der Prioritätenliste nach hinten gerutscht, die Sanierung aber nicht aufgehoben. „Projekte wie der Gutenbergplatz, die an Fristen hängen, oder auch die Schaffung eines behindertengerechten Zugangs zur Wuppertaler Tafel haben derzeit Vorrang“, betont Lenz. Auch die Nordbahntrasse sei auf Ein-Euro-Kräfte angewiesen.

Ausgerechnet Gleisstücke der ehemaligen Trasse warten jetzt auf ihre Weiterverwendung an der Wolkenburgtreppe. „Sie liegen schon zurechtgeschnitten bereit“, weiß Alexander. Was fehlt, sind Arbeiter, die sie in die Stufenkonstruktion einbauen.

„Im Juli soll es dort weitergehen“, erklärt Lenz, der das Engagement des Fördervereins ausdrücklich lobt. Der Klophauspark samt Pavillon (siehe Infokasten) liege momentan in einem Dornröschenschlaf und werde kaum genutzt, was aber, so Lenz, natürlich auch mit der gesperrten Treppe zusammenhänge. „Dabei ist das eigentlich ein toller Fußweg.“ Und der soll auf jeden Fall wieder hergestellt werden.

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