Wer wird Vohwinkels Bezirksbürgermeister?

Mathias Conrads (CDU) will es werden, Heiner Fragemann (SPD) will weitermachen.

Vohwinkel. "Der Wählerauftrag ist da", sagt Mathias Conrads, "so sehe ich das. Die stärkste Fraktion sollte den Bezirksbürgermeister stellen." Selbstbewusst zeigt sich der Vohwinkeler CDU-Mann bei der Frage, über die im Wuppertaler Westen zurzeit intensiv diskutiert wird: Wer wird Bezirksbürgermeister?

Zwar ist die Kommunalwahl für Vohwinkel gelaufen, der Oberbürgermeister wiedergewählt und auch die Sitzverteilung der BV eine ziemlich klare Sache.

Doch eine entscheidende "Kleinigkeit" bleibt noch völlig offen, und das ist die Frage, wer dem Vohwinkeler Stadtteilgremium in Zukunft als Bezirksbürgermeister vorstehen wird.

Zwei mögliche Kandidaten dafür gibt es: Da ist zum einen Heiner Fragemann (SPD), amtierender Bezirksbürgermeister.

Seine Partei erreichte 29,8 Prozent und liegt damit hinter der CDU, die auf 36,37 Prozent der Wählerstimmen kommt. "Natürlich kann ich mir gut vorstellen, weiterzumachen", sagt Heiner Fragemann. "Das Wahlergebnis ist ja nicht so schlecht, dass ich automatisch in der zweiten Reihe stehen muss." Populär ist Fragemann bei der Bevölkerung zweifelsohne: "Mein Schwerpunkt ist hier in Vohwinkel, auch der der politischen und sozialen Tätigkeiten. Das hat absolute Priorität."

Zweiter im Rennen ist Mathias Conrads (CDU). "Ich bin zuversichtlich, dass wir eine einvernehmliche Einigung finden und dass ich Bezirksbürgermeister werde."

Über mangelnde Popularität im Stadtteil kann sich auch Mathias Conrads nicht beklagen. Er ist Vorsitzender des VSTV, Mitstreiter der Bürgergruppe "Wir tun was" und war 2006/2007 schon einmal in der Bezirksvertretung - damals allerdings für die SPD.

Viele Vohwinkeler haben durchaus eine Meinung darüber, wer der bessere Mann sein könnte. Allerdings werden sie in dieser Sache nicht gefragt: Die Bezirksvertretung bestimmt, wer dem Gremium vorsteht. "Als Mehrheitsfraktion haben wir den Anspruch, den Bezirksbürgermeister stellen zu wollen", sagt Eckhard Klesser, Vorsitzender der Vohwinkeler CDU. "Wir werden jetzt mit allen Gespräche führen, und ich hoffe, dass es keine Lagerkämpfe gibt. Meine große Hoffnung ist, dass wir uns einigen könne, ohne dass die Linke das Zünglein an der Waage wird.

Das hofft man auch bei der SPD: "Natürlich werden wir Gespräche führen", sagt Heiner Fragemann. "Doch es ist zurzeit noch nichts klar, und man muss sehen, wie sich das entwickeln wird."

Gespräche werden auch die Grünen führen, man sei offen und verhandlungsbereit, ist aus der Fraktion zu hören. Unzufrieden mit der Wahlbeteiligung zeigten sich alle Parteien. "Das ist enttäuschend", so die einhellige Aussage. Auch der Erfolg der Linken ist ein Thema: "Es muss ein Ansporn sein, diese Wähler zurückzugewinnen", sagte Heiner Fragemann.

Für den alten und neuen CDU-Fraktionssprecher Moritz Iseke stellt sich die Frage des Bezirksbürgermeisters übrigens nicht. "Das Wahlergebnis ist doch völlig eindeutig", so Iseke, der sich verwundert über die Ambitionen Fragemanns zeigte. Iseke hofft auf eine einvernehmliche Lösung - allerdings mit Mathias Conrads als Bezirksbürgermeister. "Alles andere wäre eine klare Missachtung des Wählerwillens."

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