Wuppertal Leiter der Vohwinkeler Wache geht in den Ruhestand

Abschied von Hauptkommissar Gerd Salmikeit. Bernd Gläßel übernimmt.

Wuppertal: Leiter der Vohwinkeler Wache geht in den Ruhestand
Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Er hat der Polizeiwache im Stadtteil ein freundliches Gesicht gegeben. Hauptkommissar Gerd Salmikeit setzte bei seiner Arbeit auf Dialog und ein soziales Miteinander. Als direkter Ansprechpartner für die Bürger hatte der Vohwinkeler Wachleiter immer ein offenes Ohr für alle Sorgen und Nöte. Jetzt hat der 61-Jährige seinen Ruhestand angetreten. Vohwinkel wird er in guter Erinnerung behalten.

„Ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt“, sagt Gerd Salmikeit. Vor allem der gegenseitige Respekt war für ihn ein wichtiger Faktor. „Ich fand es schön, dass mich viele Bürger auf Streife gegrüßt haben, auch wenn sie mich persönlich gar nicht kannten.“. Dadurch seien oft gute Gespräche entstanden. Auch bei straffällig gewordenen Menschen setzte er auf seine ruhige, aber bestimmte Art. „Man hat immer ein Individuum vor sich, daher ist Menschlichkeit das oberste Gebot.“

Mit dem idyllischen Bild des „Dorfsheriffs“ hatte seine Tätigkeit am Anfang allerdings wenig zu tun. Salmikeit übernahm die Leitung der Vohwinkeler Wache vor fünf Jahren in unruhigen Zeiten. Damals war der Stadtteil ein Hauptschauplatz für rechte Aktivitäten. Mehrere Aufmärsche der Szene fanden dort statt. Auch gewalttätige Auseinandersetzungen gab es. „Das war für uns als Polizei eine schwierige Situation“, erinnert sich Salmikeit.

Sein Dank gilt dem Engagement der Bürger, die mit mehreren Demonstrationen und friedlichen Aktionen ein klares Zeichen gegen rechte Gesinnung und für Toleranz und Demokratie gesetzt hatten. „Besonders die Arbeitsgemeinschaft Vohwinkeler Vereine und die Aktion V haben dabei viel geleistet“, sagt Salmikeit. Ihn freut, dass die rechten Aktivitäten im Stadtteil nach seiner Einschätzung deutlich geringer geworden seien.

Mit Sorge sieht er daher erneute Tendenzen in diese Richtung wie die jüngsten fremdenfeindlichen Schmierereien an Vohwinkeler Gebäuden. „Wir müssen einen wachen Blick behalten“, sagt Gerd Salmikeit. Ein Erfolg war für ihn in seiner Zeit als Wachleiter die Durchführung der Festwochenenden mit Flohmarkt, Nachbarschaftsfest und Vohwinkel Tag ohne größere Zwischenfälle. „Wenn man bedenkt, wie viele Menschen dabei zusammenkommen, hat das immer gut funktioniert.“

Der Beamte kann auf eine 43-jährige Dienstzeit zurückblicken. Nach der Ausbildung in verschiedenen Städten arbeitete er in der Einsatzhundertschaft in Barmen. Anschließend war er unter anderem als Einstellungsberater und Zugführer der Bereitschaftspolizei tätig. Gerd Salmikeit freut sich jetzt auf den Ruhestand. „Es sind in der aktiven Dienstzeit immer viele Dinge zu kurz gekommen.“

Positiv ist für ihn, dass es beim Stabwechsel eine längere Übergangszeit gegeben hat. Der stellvertretende Wachleiter Bernd Gläßel tritt seine Nachfolge an und konnte sich im Stadtteil bereits gut einarbeiten. Für Gläßel ist Vohwinkel durchaus vertraut. Bereits von 1981 bis Mitte der 90er Jahre war er im Wuppertaler Westen tätig. „Es hat sich aber natürlich viel verändert und mein Aufgabenbereich war damals völlig anders.“ Immerhin verfüge er nach wie vor über gute Ortskenntnisse. Für ihn ist die Aufgabe in Vohwinkel eine Herausforderung. Vorher war er unter anderem szenekundiger Beamter für den Wuppertaler Sportverein (WSV) und Personalratsvorsitzender für Wuppertal, Remscheid und Solingen.

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