France Mobil Gesamtschule Pina Bausch: Vive la France im rollenden Klassenzimmer

Das France Mobil machte Station an der Gesamtschule Pina Bausch und vermittelte Spaß an der französischen Kultur und Sprache.

Das France Mobil machte am Mittwoch Halt an der Pina-Bausch-Gesamtschule — zur Freude der Schüler.

Das France Mobil machte am Mittwoch Halt an der Pina-Bausch-Gesamtschule — zur Freude der Schüler.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Bonjour Vohwinkel: Am MIttwoch machte das France Mobil an der Pina-Bausch-Gesamtschule im Wuppertaler Westen Station. Das rollende Klassenzimmer war vollgepackt mit französischer Lebensart und jeder Menge Informationen. Es sollte den Schülern der sechsten Klassen die Vielfalt des Nachbarlandes vermitteln — und natürlich die Motivation für den Französischunterricht stärken. Die France Mobile sind im Auftrag des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) und des Institut français Deutschland unterwegs (siehe Infokasten). Als „fahrende Kulturinstitute“ verbinden sie das pädagogische Konzept mit einem spielerischen Ansatz.

„Wir möchten, dass die Schüler Spaß an der Sprache haben und sich für Frankreich interessieren“, sagt Aglaé Coutard. Sie ist eine von zwölf französischen Lektoren im Bundesgebiet, die regelmäßig zu Gast an Schulen und Ausbildungsstätten sind. Zum Konzept gehören Spiele, Aktionen und Popsongs aus Frankreich. Mit einem Würfel werden etwa die französischen Zahlen erklärt. Beim gesamten Programm wird Wert auf Authentizität gelegt. „Wir sprechen ausschließlich Französisch und gar kein Deutsch“, erklärt Aglaé Coutard. Bei Kommunikationsproblemen läuft die Verständigung notfalls über Gesten. „Die Kinder und Jugendlichen sind oft überrascht, wie viel sie verstehen“, sagt die Lektorin. So werden Berührungsängste schnell abgebaut. „Das gibt Selbstbewusstsein und macht Lust darauf, die Sprache besser kennenzulernen“, ergänzt sie.

Bei den Schülern kommt das France Mobil gut an. Der zwölfjährige Salim ist sowieso Frankreichfan und war bereits in Paris, Bordeaux und Marseille. „Ich habe dort viele nette Leute kennengelernt“, erzählt er. Seine elfjährige Mitschülerin Rebecca war zwar noch nicht in Frankreich, hat aber bereits einen kulinarischen Zugang zum Land. „Ich mag total gern Crêpes“, verrät sie. Auch die Sprache kommt bei ihr gut an. „Die klingt so elegant“, findet Rebecca. Nach knapp einem Jahr Unterricht machen die Schüler schon gute Fortschritte. „Das Sprechen klappt gut, allerdings ist das Schreiben noch etwas schwierig“, sagt die elfjährige Claudia. Vor allem die verschiedenen Akzente über den Buchstaben haben ihre Tücken.

Französisch ist an der Gesamtschule ein wichtiger Schwerpunkt. Ab der sechsten Jahrgangsstufe kann das Fach im Wahlpflichtbereich gewählt werden. Rund 200 von insgesamt 1000 Schülern an der Gesamtschule haben Französisch. „Der Unterricht soll lebendig und praxisorientiert ablaufen“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Gudrun Kremer. „Durch einen mündlichen Ansatz klappt der Einstieg sehr gut“, erklärt Lehrerin Claudia Glaser. Zum Unterricht kommen Austauschprogramme mit Paris und Liège sowie verschiedene Wettbewerbe. „Das France Mobil ist dazu eine ideale Ergänzung“, findet Lehrerin Monika Schmidt. Sie hatte sich um den Besuch an der Gesamtschule bemüht.

Bundesweit sind zwölf France Mobile unterwegs, die von zahlreichen Partnern und Sponsoren unterstützt werden. Sie sollen Schülern, aber auch Lehrern und Eltern ein zeitgemäßes Frankreichbild vermitteln und Informationen zur Fremdsprachenwahl liefern. In den vergangenen Jahren hat das Programm mit seinen Aktionen und Angeboten bundesweit über eine Million Schüler an rund 13 000 Schulen erreicht. „Wir haben nach wie vor zahlreiche Anfragen“, berichtet Aglaé Coutard.

Schulen können das Mobil über ein Online-Formular anfragen. „Für alle Schüler war ist das eine tolle Erfahrung“, sagt Gudrun Kremer. Sie hofft, dass durch solche Aktionen noch mehr Schüler auf den Geschmack kommen und Französisch als Unterrichtsfach wählen.

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