Es weihnachtet sehr an der Gebhardtstraße

Konzert zeigt: Die Patenschaft des Sinfonieorchesters mit der Grundschule läuft erfolgreich.

Es weihnachtet sehr an der Gebhardtstraße
Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Hier wurde unüberhörbar die festliche Zeit eingeleitet. „Es weihnachtet sehr“, sangen mehr als 270 Kinder der Grundschule Gebhardtstraße Freitag aus voller Brust. Beim Adventskonzert in der Aula legten sich die kleinen Teilnehmer stimmgewaltig ins Zeug. Unterstützt wurden sie von Mitgliedern des Wuppertaler Sinfonieorchesters, das im September die musikalische Patenschaft der Vohwinkeler Schule übernommen hat.

Seitdem gibt es einen vielfältigen Austausch. Unter anderem lernten die Schüler bereits die unterschiedlichen Instrumentengruppen kennen und durften Aufführungen des Orchesters besuchen. Das gestrige Konzert bildete einen hörenswerten Jahresabschluss der klangvollen Zusammenarbeit. Außer Weihnachtsliedern standen auch klassische Stücke auf dem Programm. Den Kindern war die Freude am gemeinsamen Musizieren mit den Orchesterprofis deutlich anzumerken.

„Das macht riesigen Spaß“, erzählt Olga (7). Außer dem Singen hat es ihr besonders das Klavier angetan. „Ich spiele schon seit drei Jahren“, erzählt sie stolz. Der gleichaltrige Deniz übt sich derweil am Keyboard. „Das klappt schon ganz gut“, berichtet er. Für seinen Mitschüler Max war das Konzert ebenfalls ein aufregendes Ereignis. Bei Jingle Bells sang er besonders kräftig mit. „Das ist mein Lieblingslied“, verrät der Siebenjährige.

Die gute Resonanz auf das Projekt freut auch die Orchestermusiker. „Die Kinder sind total begeistert und machen super mit“, sagt Adelheid Riehle. Sie hatte den jungen Zuhörern beim letzten Konzert an der Schule etwa gezeigt, dass eine Geige durchaus wie eine quietschende Treppe klingen kann. Der spielerische Ansatz kommt bei den Kindern gut an.

Auch die Lehrer werden mit Workshops in das Projekt einbezogen. „Der Austausch ist sehr spannend“, berichtet Beate Böttcher, die das Adventskonzert auf dem Klavier begleitete. Unter anderem konnte das Kollegium eine Probe von „My Fair Lady“ besuchen und anschließend mit den Musikern ins Gespräch kommen. „Das war eine außergewöhnliche Erfahrung“, sagt Schulleiterin Beate Düster-Müller. Sie ist zusammen mit ihren Kollegen, den Eltern und natürlich den Schülern sehr stolz darauf, dass die Gebhardtstraße für das Projekt ausgewählt wurde. Diese ist derzeit die einzige Partnerschule des Wuppertaler Sinfonieorchesters.

Der kreative Ansatz hat auch für den normalen Unterricht Vorteile. „Das aktive Musizieren wirkt sich positiv auf das Lernverhalten aus und fördere die soziale Gemeinschaft der Klassen“, sagt Beate Düster-Müller. Außerdem komme Musik ohne Sprache aus und verbinde die Kulturen.

Die intensive Zusammenarbeit soll noch bis 2019 laufen. Auch für das kommende Jahr sind einige Aktivitäten geplant. „Es wird weitere Konzerte geben und wir wollen den Kindern die Blechbläser näherbringen“, berichtet Heike Henoch, Educationmanagerin des Sinfonieorchesters. Auch ein gemeinsamer Auftritt beim Vohwinkel-Tag steht auf dem Programm. Zudem sollen die Kinder von den außermusikalischen Angeboten der Wuppertaler Bühnen profitieren und an theaterpädagogischen Projekten teilnehmen. Dabei erfahren sie etwa, wie Kulissen gebaut werden. „Wir haben noch viel vor“, sagt Heike Henoch.

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