Wuppertal-Vohwinkel Die Radfahrer werden ausgebremst

Im Vohwinkeler Bahnhof fehlen Aufzüge und Rampen für Pendler und Trassennutzer.

Wuppertal-Vohwinkel: Die Radfahrer werden ausgebremst
Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Mit dem Fahrrad über die Trasse und dann weiter mit dem Zug nach Düsseldorf, in die bergische Region oder ins Ruhrgebiet. Auf diese Weise können Pendler ihr Auto getrost zu Hause lassen und sind trotzdem schnell am Ziel. Ausgerechnet am Vohwinkeler Bahnhof als einem der wichtigsten Knotenpunkte für den Bahn- und Radverkehr in alle Richtungen hapert es allerdings gewaltig.

Die Anbindung zur Trasse läuft über den angrenzenden Park- und Ride-Platz und der ist auf direktem Weg nur über eine Treppe mit 25 Stufen zu erreichen. Aufzug oder Rampe? Fehlanzeige. Stattdessen ist beim Hoch- oder Heruntertragen Muskelschmalz gefragt und wer mit einem schwereren Elektrofahrrad unterwegs ist, sollte starke Arme haben.

Eine Alternative gibt es nur mit einem relativ langen Umweg über den Parkplatz auf die Bahnstraße und wieder zurück zum Bahnhof. Doch eine entsprechende Ausschilderung sucht der inzwischen wahrscheinlich mächtig genervte Trassenbenutzer vergeblich. Seine Laune dürfte kaum besser werden, da die Regional-Express-Bahnsteige ebenfalls nicht mit Aufzügen ausgerüstet sind und dort erneut das Fahrrad über die Treppen getragen werden muss. „Das ist ein Trauerspiel“, sagt der Kreisvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) für Wuppertal und Solingen, Klaus Lang. „Die Situation ist ja auch für Eltern mit Kinderwagen oder gehbehinderte Menschen sehr problematisch“, gibt er zu bedenken. Seiner Meinung nach hätten vor Jahren die Weichen für einen barrierefreien Umbau gestellt werden müssen. Das bestätigt Uli Kopka vom Bürgerbahnhof-Team. „Durch den Ausbau der Regiobahn S 28 wird der Bahnhof noch wichtiger“, betont er. Beide wünschen sich für den Aufgang zum Park- und Ride- Platz eine Lösung in Form einer Rampe.

„Uns ist bewusst, dass die Planungen langwierig sind. Daher ist es höchste Zeit, dass die zuständigen Stellen sich an einen Tisch setzen“, sagt Lang. Als schnelle Alternative kann er sich eine Treppenschiene vorstellen. Eine bessere Lösung fordert auch Fahrrad-Pendler Christian Nell-Wunsch, der regelmäßig nach Düsseldorf unterwegs ist. „Das wäre wirklich eine Erleichterung“, findet er. Die Stadt hat Verständnis für die Kritik der Radfahrer in Vohwinkel. „Uns ist bewusst, dass die Situation nicht optimal ist“, sagt Sprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. ADFC und Bürgerbahnhof wollen jetzt zeitnah Gespräche mit Verwaltung, Bahn und Politik anstoßen.

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