„Der Vohwinkeler Flohmarkt ist ein Pflichttermin“

220.000 Besucher waren am Sonntag in Vohwinkel beim Flohmarkt auf Schnäppchenjagd. Bereits in der Nacht zu Sonntag wurden mit Taschenlampen die ersten Schätzchen begutachtet.

Wuppertal. Wenn das kein toller Fang ist: Eine reich verzierte Wanduhr mit römischen Ziffern aus den 30er Jahren. Das gut erhaltene Stück funktioniert sogar noch und war gar nicht teuer. Helmut Klose ist begeistert. „Die bekommt bei mir einen Ehrenplatz“, sagt der neue Besitzer strahlend.

Nicht nur für ihn zahlte sich am Sonntag ein Bummel über den Vohwinkeler Flohmarkt aus. Das Trödelspektakel lockte mit unzähligen Schnäppchen vor traumhafter Kulisse. Ein fast wolkenloser Himmel, rund 300 Stände und ausgelassene Stimmung machten die Traditionsveranstaltung erneut zu einem Publikumsmagneten. Auf der Festmeile zwischen Kaiserplatz und Hammerstein waren nach Schätzungen der Organisatoren über 220 000 Besucher unterwegs.

„Der Vohwinkeler Flohmarkt ist ein Pflichttermin“
Foto: Andreas Fischer
Vohwinkel im Flohmarktfieber
28 Bilder

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Sie erlebten eine riesige Auswahl an Trödelwaren. Da wurde Opas Grammophon neben der kompletten Taucherausrüstung feilgeboten. Auf Hochglanz polierte Blechblasinstrumente blitzten in der Sonne, während nur ein paar Meter weiter kräftig um ein Aquarium gefeilscht wurde. Gerade die große Abwechslung machte den Reiz aus.

„Wir finden eigentlich immer etwas“, sagt Anette Kiefer. Sie schaute mit ihren Kindern vorbei, die sich über gut erhaltene Spielsachen freuen konnten. Die Familie gehört zu den Stammgästen der Großveranstaltung. „Ich wohne schon länger nicht mehr in Wuppertal, aber der Flohmarkt ist für uns ein Pflichttermin“, erzählt Anette Kiefer.

So geht es zahlreichen Besuchern und Ausstellern, die jedes Jahr wiederkommen. „Das ist einfach eine nette Atmosphäre hier und man kommt mit vielen Leuten ins Gespräch“, sagt Standbesitzer Torsten Sengteller. Er hatte unter anderem gebrauchte Haushaltswaren im Angebot. „Wäre zu schade, die einfach wegzuwerfen“, findet er.

Schon in der Nacht von Samstag auf Sonntag war auf der Kaiserstraße viel los. Im Schein der Taschenlampen wurden die Auslagen kritisch begutachtet. Gut vorbereitete Schnäppchenjäger hatten gleich einen Bollerwagen mitgebracht, um auch größere Stücke verstauen zu können. An Schlaf war auch für Hauptorganisator Frank Varoquier nicht zu denken. Etwas mitgenommen von der langen Nacht, aber glücklich über die Besucherresonanz eröffnete er am Vormittag offiziell den Flohmarkt. „Es ist wirklich super gelaufen und wir hatten keine Probleme“, lautet sein Fazit. Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) und Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) lobten den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer. Marco Purmann ist schon zum dritten Mal als Ordner dabei. „Ich war schon als Kind immer auf dem Flohmarkt“, sagt der 20-Jährige. Sein Kollege Sebastian Ohland sieht das ähnlich. „Es ist wichtig, dass die Flohmarkttradition erhalten bleibt“, betont er.

Um den Nachwuchs bei den Ausstellern war es jedenfalls gut bestellt. An den Schwebebahnschürzen machten viele Kinder und Jugendliche beim Trödelspaß mit. „Man muss die Leute ansprechen und freundlich sein“, erklärte Svenja (15) das Rezept für gute Verkaufserlöse. Spielzeug und Bücher sind nach ihrer Erfahrung besonders beliebt.

Den fröhlichen Auftakt zum Flohmarkt boten am Samstag bereits Nachbarschaftsfest und Vohwinkel-Tag. Auf dem Lienhardplatz und der Kaiserstraße präsentierten sich die Vohwinkeler Vereine und Einzelhändler. Mehrere tausend Besucher feierten hier mit viel Musik und einem bunten Bühnenprogramm. Eingeladen hatten die Arbeitsgemeinschaft Vohwinkeler Vereine (AGVV) und die Aktion V.

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