Bremkamp: „Hier ist unser Zuhause“

Große Resonanz auf den ersten Gottesdienst im wiedergeöffneten Gemeindezentrum.

Bremkamp. Ich bin wieder hier, in meinem Revier." Marius Müller-Westernhagens Hit, der zu Beginn des Gottesdienstes aus den Lautsprechern im Gemeindezentrum Bremkamp erklang, drückte am besten aus, was an diesem Tag alle bewegte. Mehr als 200 Gläubige drängten sich bei der Wiedereröffnung des Gemeineindezentrums im großen Saal.

Nach achtmonatiger Schließung haben die Menschen im Bezirk ihr schmerzlich vermisstes "zweites Wohnzimmer" wieder. Entsprechend gut war die Stimmung bei den Gemeindemitgliedern.

"Wir freuen uns sehr, dass wir trotz der nach wie vor schwierigen finanziellen Situation eine Lösung für den Bremkamp gefunden haben", sagte Presbyteriumsvorsitzender Frank Beyer. Er dankte allen Beteiligten im Presbyterium, im neu gegründeten Bezirksbeirat und im Förderverein der Freunde und Förderer des Bezirks Bremkamp für ihren Einsatz. Die Wiedereröffnung wurde durch den Verkauf der sanierungsbedürftigen Kirchenorgel, abgespecktes Personal und viel ehrenamtliches Engagement möglich. Frank Beyer erklärte allerdings, dass weiterhin nach einem tragfähigen Konzept für das Gemeindezentrum und die weiterhin geschlossene Kirche gesucht werde.

Ein Investor dafür sei allerdings nicht in Sicht. "Die jetzige Lösung dauert deshalb vielleicht länger, als man denkt", so Beyer. Pfarrerin Britta Scholz, gleichzeitig Vorsitzende des Bezirksbeirats, zeigte sich sehr erleichtert über die Wiedereröffnung. "Wir können jetzt alle positiv in die Zukunft blicken und werden unser Bestes geben, um das Haus wieder mit Leben zu füllen", betonte sie. Dafür wünscht sich Britta Scholz auch eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Presbyterium und Förderverein. Das Verhältnis der beiden Gremien war durch die Schließung stark belastet worden, hat sich aber mittlerweile wieder entspannt.

Fördervereinsvorsitzende Ute Melchior-Giovannini dankte ihrerseits dem Presbyterium für die jetzige Lösung. "Ich bin wirklich erfreut darüber, dass das so schnell geklappt hat", sagte sie. Der Förderverein, der das Gemeindezentrum mit 10.000 Euro pro Jahr unterstützt, steht jetzt bereits für die kommenden Veranstaltungen am Bremkamp in den Startlöchern. "Drei große Aktionen müssen es bis Ende des Jahres mindestens noch sein, damit wir genug finanziellen Spielraum haben", erklärte Melchior-Giovannini.

Zudem wünscht sie sich mehr Mitglieder im Verein. Doch nach der Wiedereröffnung und der damit verbundenen Planungssicherheit ist sie optimistisch. So sehen es auch die Gruppen und Kreise, die bereits vom Gemeindezentrum Gräfrather Straße zurückgekehrt sind. "Wir haben hier einfach mehr Möglichkeiten und sind froh, dass wir wieder am Bremkamp sein können", sagt die 17-jährige Alina Neuhaus, die sich im Helferkreis um die Kinder- und Jugendarbeit kümmert. "Wir sind hier aufgewachsen, und hier ist eben unser Zuhause", ergänzt ihre 18-jährige Kollegin Christiane Groß.

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