Auf der Baustelle in Vohwinkel geht es langsamer voran

Die Stadtwerke haben an der Großbaustelle mit lockeren Sandschichten zu kämpfen: Jetzt wird der Boden stabilisiert.

Vohwinkel. Ptschaschulupp! So ungefähr klingt das Geräusch, das hellgraues Sand-Zement-Gemisch macht, wenn es aus dem Rohr schlabbert. Nicht schöner, vor allem aber lauter, sind die Motoren, Kompressoren und Bohrer, die zurzeit an der Herderstraße benötigt werden - zum Ärger der Anwohner: Eigentlich war es ein wenig leiser geworden auf der Baustelle im Vohwinkeler Norden. Die Arbeiten zum Entwässerungsprojekt der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) sind längst ins Erdinnere verlegt, der Vortrieb des langen Regenrückhaltekanals am Park & Ride-Gelände in Richtung Goetheplatz ging zügig voran.

Damit ist es vorerst vorbei: "Der Vortrieb ist gestoppt", sagt WSW-Projektleiter Michael Kalz. Die unterschiedlichen Gesteinsschichten im Gebiet haben die Arbeiten erneut erschwert, so der Projektleiter: "Der ständige Wechsel zwischen Fels und Sand" habe zu unvorhergesehenene Bewegungen im Erdreich geführt. "Die Sandschicht ist zu locker." Mit dem Ergebnis, dass sich beim Bohren ein Effekt wie bei einer Sanduhr einstelle: Erdreich rutscht nach. "Und das müssen wir nun in den Griff kriegen", so Kalz gestern im WZ-Gespräch.

Um die Schichten zu verfestigen, wird ein spezielles Bodenzement-Gemisch in die Tiefe gebracht. Mit großem Gerät sind die WSW deshalb zurzeit vor Ort, machen buchstäblich Druck - die Kraft von fast 400 Bar befördert pro Minute 360 Liter Zement in die Erde - und stabilisieren so den Untergrund. Das gehe nicht ohne Lärm, erläutert Michael Kalz, "und das wird auch noch etwa zwei Wochen lang so bleiben."

Ab Juli, so hofft der Projektleiter, werde es mit dem eigentlich Vortrieb weiter gehen. Dass sich das Gestein im Vohwinkeler Norden als tückisch erweisen würde, war den WSW bekannt, es gab Untersuchungen und Gutachten. Doch von derartigen Schwierigkeiten, wie sich jetzt nun zeigten, sei man doch überrascht worden: "Das war absolut nicht abzusehen", sagt Kalz, Eine Gefahr für die benachbarten Wohnhäuser besteht nach Auskunft der WSW nicht: "Die Situation hier ist eine völlig andere als beispielsweise in Köln", versichert auch WSW-Fachmann Klaus-Dieter Janorschke.

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