Anwohner sauer: Zufahrt weggebaggert

Peter Preuße ärgerte sich mächtig über eine Solinger Baufirma, die ihm den Weg zu seinem Haus abgegraben hatte.

Vohwinkel. Seit 40 Jahren wohnt Peter Preuße am Filchnerweg 52 und genießt dort die Ruhe und den freien Blick in die bergische Landschaft. Mit dieser Idylle war es für den selbstständigen Ingenieur allerdings zu Beginn der Woche vorbei, als ein Solinger Bauunternehmen den Kanalanschluss für geplante Wohnhäuser legte — Start zum vieldiskutierten Baugebiet in unmittelbarer Nachbarschaft zur Siedlung Westpark, wie von Anwohnern zu hören ist.

Dazu wurde unmittelbar neben dem Grundstück von Preuße ein Loch in den Zufahrtsweg zum Haus gegraben. „Die Straße war weg, ich konnte an diesem Tag nicht mehr aus meiner Garage fahren. Über den Zeitpunkt dieser Arbeiten wurde ich nicht informiert. Ich bin massiv behindert worden und habe der Firma eine Rechnung geschickt“, sagt Peter Preuße.

Bei der Firma Monheimius sieht man den Sachverhalt ganz anders und weist alle Forderungen zurück. „So etwas habe ich in 24 Jahren Tiefbautätigkeit noch nicht erlebt“, sagt Frank Monheimius von Straßen + Tiefbau Monheimius. „Herr Preuße hat gewusst, dass der Kanalanschluss dorthin kommt, wenn wir ihn am Montag nicht noch einmal informiert haben.“ Außerdem gebe es eine zweite Zufahrt zum Haus. „Wenn wir im Loch arbeiten, dann können wir nicht eben mal eine Stahlplatte darüber legen. Wir haben eine Baugenehmigung“, sagt Frank Monhiemius, der vemutet, dass Preuße grundsätzliche Probleme damit habe, dass ihm ein Wohnhaus vor die Nase gesetzt werde.

Das Baugebiet ist seit Jahren umstritten, Anwohner kritisieren insbesondere die Erschließung über die Siedlung. Dass die Baufirma die Maßnahme angemeldet hat, wird von der Stadt Wuppertal bestätigt. Allerdings sei aus diesem Antrag „leider nicht ersichtlich, welche Intensität die Arbeiten hatten“, so Stadtsprecherin Martina Eckermann. „Der Antrag hätte konkreter sein müssen. Dass von drei Metern Straße nichts übrig bleiben würde, war daraus nicht zu ersehen. Hätten wir das gewusst, dann hätte die Stadt schon im Vorfeld die Beteiligten zu einem klärenden Ortstermin eingeladen. „So sind die Maßnahmen, die wir bei einem solchen Termin zur Auflage machen, von der Firma erst im Laufe des Tages erfüllt worden“, sagt Martina Eckermann.

Der Ärger darüber hat sich bei Peter Preuße auch Tage später noch nicht gelegt. An diesem Montag sei ihm die Ausfahrt erst um 16.45 Uhr mit einer Stahlplatte über dem Loch ermöglicht worden. Das Argument, er habe die zweite Zufahrt ungenutzt gelassen, lässt Peter Preuße nicht gelten. „Für diese Privatstraße haben mir die Nachbarn kein Wegerecht eingeräumt. Es war ein ganzer Tag mit Stress — ich erwarte eine Entschuldigung.“

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