Rolf Langels: Ein Leben für den Jugendfußball

Rolf Langels trainiert seit 1968 Jugendteams beim TSV Ronsdorf.

Rolf Langels: Ein Leben für den Jugendfußball
Foto: Otto Krschak

Ronsdorf. Rolf Langels gehört zum TSV 05 Ronsdorf wie die Sportanlage an der Parkstraße, auf der der TSV seit über 100 Jahren seine Heimspiele austrägt. Seit 1968 trainiert Rolf Langels (67) Jugendfußballer, in den vergangenen knapp 20 Jahren die Kleinsten, die Bambini-Spieler. Das hat seine Gründe, denn, so Langels, „da geht es ausschließlich ums Spielen und ums Miteinander“. Seine Art ist einzigartig, sagt TSV-Jugendleiter Artur Heedtmann. „Er macht das einfach prima mit den Kleinen. Manchmal geht er, anstatt mit ihnen zu trainieren, einfach in den Wald auf Schatzsuche.“

Wie viel Spaß ihm die „Arbeit“ mit den Kleinen macht, sieht man auch zum Abschluss des Trainings, wenn Langels die Spieler zusammenruft und einem Kind nicht nur zum Geburtstag gratuliert — er hat auch noch ein kleines Geschenk dabei, wie für jedes „seiner“ Kinder. Genau solche Gesten sind es, die Rolf Langels auszeichnen.

In seiner Trainerlaufbahn hat er viele Talente gesehen, unter anderem Luciano Velardi gecoacht. Der aktuelle Trainer des SSV Sudberg schaffte es immerhin bis in die Zweite Bundesliga zum VfL Bochum. Auch aus der aktuellen Landesliga-Mannschaft des TSV haben einige Spieler die ersten Schritte im Fußball bei Rolf Langels gemacht, wie etwa Torhüter Bastian Kuhnke. Besonders stolz ist Rolf Langels auf seine Familie. Seit 43 Jahren ist er mit seiner Marion verheiratet, zusammen haben sie vier Kinder: Marion, Stefan, Kai-Uwe und Nico.

Freude bereitet Langels der Werdegang seiner Söhne. Kai-Uwe (33) ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten und trainiert den 1. FC Klausen in Remscheid. Der Jüngste, Nico (19), kickt in der Landesliga-Elf des TSV, in der er in dieser Saison schon viele Einsätze verbuchen konnte. Vater Rolf steht natürlich an der Seitenlinie und feuert den Nachwuchs an. Ohne seine Frau, die immer hinter ihm gestanden habe, wäre sein Engagement für den Sport aber nicht möglich, betont der 67-Jährige. „Deshalb ist in zwei Jahren, wenn meine Frau in Rente geht, auch Schluss. Dann genießen wir gemeinsam das Rentnerdasein.“

Zweitens seinen Wohnwagen, der seit 30 Jahren bei Schloß Dankern im Emsland steht, wo er fast jedes Jahr seinen Sommerurlaub mit der Familie verbringt. „Dort können wir uns richtig entspannen. Doch nach zwei, spätestens drei Wochen juckt es in den Füßen, dann will ich nach Hause, wieder auf den Platz und die Jungs trainieren“, sagt Langels mit einem verschmitzten Lächeln. Das weicht allerdings, als er über die Gepflogenheiten des „Geschäfts“ Fußball spricht. „Grausam finde ich, dass heutzutage schon bei den ganz Kleinen die Scouts von den großen Vereinen zuschauen und den Eltern in den Ohren liegen, was für ein großes Talent ihr Kind doch habe. Das ist eine furchtbare Entwicklung.“

Positiv findet Langels die Entwicklung des Spiels bei den Bambini und der F-Jugend, die mittlerweile ihre Spiele ohne Schiedsrichter austragen, das Spiel selbst regeln. „Auf diese Idee hätte ich auch kommen können, schließlich war es früher bei uns auf der Straße auch so“, sagt Langels und das Lächeln kehrt zurück.

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