Neue Wohnsiedlung: Pläne werden konkret

An der Straße Kottsiepen sollen 36 Wohnhäuser entstehen. Doch das Verfahren zieht sich wegen vieler Beteiligter lang hin.

Neue Wohnsiedlung: Pläne werden konkret
Foto: Anna Schwartz

Ronsdorf. Von der Schenkstraße hat man einen guten Blick auf das geplante Neubaugebiet Kottsiepen. WZ-Leserin Carmen Fohrmann blickt fast täglich auf das grüne Gelände und fragt sich schon seit Längerem, wann sich dort etwas tut. „Eigentlich dachte ich, dass die Bauarbeiten schon längst angefangen hätten“, wundert sie sich. Schließlich werde schon seit zwei Jahren darüber geredet, und im vergangenen Jahr seien die Bürger konkret über das Projekt informiert worden.

Jörg Drosten ist Geschäftsführer bei Bema Comfortbau, dem Bauträger der neuen Siedlung, die in den städtischen Schriftstücken nur „An den Friedhöfen“ heißt. 29 Einfamilien- und sieben Mehrfamilienhäuser möchte sein Unternehmen an dieser Stelle in Ronsdorf realisieren, befindet sich aber immer noch in der Planungsphase: „Wir sind derzeit an der Bearbeitung des Bebauungsplans. Im Februar soll es ein erstes Gespräch mit allen beteiligten Fachingenieuren geben.“

Verschiedene Ressorts der Stadt, aber auch andere öffentliche Träger, wie die WSW, die Untere Wasser- und Untere Landschaftsbehörde, würden sich dann erstmalig zusammen an einen Tisch setzen. „Als Außenstehender unterschätzt man die Vielzahl der Beteiligten“, weiß Jörg Drosten.

Von einem konkreten Zeitplan für das Bauvorhaben, möchte der Bema-Geschäftsführer allerdings zu diesem Zeitpunkt lieber noch nicht reden. „Im Sommer war es zum Beispiel so, dass das Verkehrsgutachten, das nach der Bürgeranhörung gemacht werden musste, wegen der Sommerferien nicht durchgeführt werden konnte. Die Werte wären dann gar nicht realistisch gewesen.“ Also verzögerte sich das Gutachten und war erst im Oktober fertig. „Aber es ist alles in Ordnung. Die Straße An den Friedhöfen kann den zusätzlichen Verkehr aufnehmen.“

Parkplätze werde es in der neuen Siedlung auch genügend geben, fügt er hinzu: „Für die Mehrfamilienhäuser sind Tiefgaragen geplant. Es gibt sogar zehn Prozent mehr Besucherparkplätze als von der Landesbauordnung vorgeschrieben“, betont Drosten.

Kaufanfragen von Interessenten hätte er schon seit zwei Jahren, er könne aber noch gar nichts Genaueres sagen: „Wir würden gern schon konkreter in die Gespräche einsteigen, aber so ein Verfahren dauert eben.“

Dass die neue Siedlung „An den Friedhöfen“ auf einem guten Weg ist, bestätigt Marc Walter von der städtischen Bauleitplanung. Er, erklärt, warum alles so lange zu dauern scheint: „Es wird sehr viel im Hintergrund gearbeitet. So ein Bebauungsplanverfahren ist eine förmliches, bei dem wir jeden Schritt abarbeiten müssen. Hier geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit.“

Zunächst gebe es ein Grob-, dann eine Feinplanung. Manchmal würden sich Probleme ergeben, die der Bauträger dann lösen müsse: „Grundsätzlich gibt der Investor das Tempo vor.“

Mindestens zwei Mal müsse die Öffentlichkeit einbezogen werden. „Das erste Mal war die frühzeitige Bürgerbeteiligung im Mai letzten Jahres. Das nächste Mal wird der Offenlegungsbeschluss sein, bei dem der Bebauungsplan dann vier Wochen im Rathaus und auch bei uns im Internet zur Einsicht ausliegt.“ Vorher müssten aber noch die Bezirksvertretung und der Stadtentwicklungsausschuss dem Plan zustimmen.

Dass sich im Februar alle Experten zu einer großen Runde treffen, gehört zum Standardprozedere: „Alle Belange zusammenzubringen ist Routine.“ Insgesamt werde die geplante Siedlung von der Stadt positiv begleitet. Jörg Drosten: „Das ist unser größtes Bauvorhaben in Ronsdorf. Und wenn das realisiert ist, haben wir dort endlich wieder neuen Wohnraum.“

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