Freiwillige Feuerwehr Ronsdorf Brandschutzkasper braucht ein neues Zuhause

Die Feuerwehr Ronsdorf möchte eine neue Halle für die Erziehung zum Brandschutz bauen. Dann könnte häufiger gespielt werden.

Freiwillige Feuerwehr Ronsdorf: Brandschutzkasper braucht ein neues Zuhause
Foto: Anna Schwartz

Ronsdorf. Fast jedes Kind in Wuppertal kennt den Brandschutzkasper. Der lustige kleine Kerl gehört seit 1997 zur Freiwilligen Feuerwehr Ronsdorf und kennt sich gut mit allen Dingen aus, die Feuerwehrleute so machen.

Darüber berichten er und seine Freunde regelmäßig im Rahmen der Brandschutzerziehung in Kindergärten und Grundschulen. Doch Kasper, Seppl und der Feuerwehrmann haben ein wirkliches Problem: Sie brauchen eine eigene Wohnung und dafür benötigen sie Spenden.

Bislang leben die Holzköpfe und ihre Kollegen, die Handpuppen, in einer Kiste. Jedes Mal, wenn sie zu einem Einsatz ausrücken, müssen sie ihren gesamten Hausstand mitnehmen. Das ist ganz schön stressig und zeitaufwendig für die sieben Menschen, darunter Mitglieder der Jugendfeuerwehr, die sie begleiten. Deshalb können die Brandschutzerzieher maximal 15 Einsätze im Jahr meistern. Dabei ist die Anfrage etwa doppelt so hoch. „Wir müssen ganz vielen Einrichtungen absagen, weil wir das nicht schaffen. Wir machen das alle ehrenamtlich“, sagt Brandinspektor Stefan Rassek.

Hätte der Brandschutzkasper einen festen Spielort, könnten Absagen der Vergangenheit angehören. Denn dann könnten Kita-Gruppen und Schulklassen direkt zum Kasper kommen — und dabei gleich die Feuerwache anschauen. Vier Stunden Auf- und Abbau fallen ebenfalls weg. „Dann könnten wir die doppelte Menge und auch zeitlich flexibler Termine anbieten“, prognostiziert Rassek.

Damit Kasper & Co. für ihre Bühne mitsamt Technik einen festen Standort bekommen, sammelt der Förderverein der Ronsdorfer Feuerwehr Spenden. Über das von der Stadtsparkasse und WZ unterstützte Portal „Gut für Wuppertal“ sollen die benötigten 50 000 Euro zusammenkommen. Denn soviel kostet es, auf dem Gelände an der Talsperrenstraße eine Kinder-Feuerwehr-Schule zu errichten.

„Dazu soll das alte Trafohäuschen, das nicht mehr genutzt wird, abgerissen werden“, berichtet Brandinspektor Matthias Dietrich. An dieser Stelle soll stattdessen eine etwa hundert Quadratmeter große Wagenhalle gebaut werden.

Die Hälfte der Fläche soll für die Flori-Schule dauerhaft zur Verfügung stehen. Hier würde dann die feste Spielstätte des Brandschutzkaspers entstehen, erklärt Dietrich. „Der Raum wird kindgerecht eingerichtet, aber auch für andere Veranstaltungen oder Schulungen genutzt“, ergänzt Brandmeister Ingo Konrad.

Die andere Hälfte der geplanten Halle soll der Parkplatz des neuen Drehleiterfahrzeugs werden. Dieses moderne Gefährt hatte die Ronsdorfer Feuerwehr vor einigen Monaten erhalten, aber bislang keinen geeigneten Stellplatz dafür. „Unsere Wagenhalle ist aus der Zeit, als die Feuerwehr noch mit der Pferdekutsche ausgerückt ist“, sagt Matthias Dietrich. Denn die Ronsdorfer Feuerwehr, die der größte Freiwillige Löschzug in Wuppertal ist, feiert im kommenden Jahr ihr 150-jähriges Bestehen.

Für den Umbau der Wagenhalle hinter dem historischen Steigerturm an der Talsperrenstraße benötigt der Förderverein ebenfalls Geld. „Dafür sprechen wir gerade Unternehmen an.“

Für den Brandschutzkasper bietet sich die räumliche Nähe zu einem großen Feuerwehrwagen an, denn die Brandschutzerziehung soll „so realitätsnah wie möglich“ sein, erklären die Feuerwehrleute. Was könnte da passender sein als ein Drehleiterfahrzeug als direkter Nachbar? Und die Kinder freuen sich bestimmt, in einer richtigen Wagenhalle dem Kaspar zuzusehen.

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