Anwohner kritisieren Bauvorhaben

Erweiterung des Bebauungsplans an der Monschaustraße stößt auf wenig Gegenliebe. Nachbarn befürchten Verlust an Wohnqualität.

Anwohner kritisieren Bauvorhaben
Foto: Fries

Ronsdorf. Stadtplaner sprechen bei solchen Vorhaben gern von einer „Nachverdichtung“ der Wohnbebauung, doch für viele Anwohner der Monschaustraße ist die Erweiterung des Bebauungsplanes zwischen den Hausnummern 10 bis 30 ein Ärgernis, befürchten sie doch einen Verlust an Wohnqualität und Einschnitte ins Straßenbild. Bei der Information der Stadt über den Bau weiterer Wohnhäuser im Bereich der südlichen Monschaustraße überwogen am Mittwochabend so die kritischen Töne.

Rund 20 Anwohner informierten sich über den Planungsstand. Die Erweiterung des Bebauungsplans umfasst den möglichen Bau von vier Mehr- und fünf Einfamilienhäusern. Auch eine Tiefgarage mit einer Zufahrt ist geplant. Vor allem die Errichtung der Einfamilienhäuser wird mit Skepsis verfolgt, sollen sie doch in zweiter Reihe - in den jetzigen Gärten - entstehen.

Eine Anwohnerin bezweifelte, dass die neuen Gebäude ins Umfeld passen. Durch die geplanten neuen Häuser entstünden „geschichtslose Würfel“, die nicht dem „Charakter der Straße“ entsprächen. Kritisch wurde auch hinterfragt, was mit dem Wäldchen an der Straße und dem Baumbestand geschehe. Mehrere Anwohner erklärten, dass der Platz in der zweiten Reihe viel zu klein sei, um dort noch Einfamilienhäuser zu errichten. Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes (SPD) betonte, dass die Blutbuche an der Hausnummer 22 auf jeden Fall erhalten bleiben solle. Das sei auch von der Bezirksvertretung so entschieden worden. Kann das vom Investor nicht garantiert werden, gebe es keine Bebauung in dem Bereich.

Nicht ganz so schützenswert schätzt die Stadtverwaltung nach jetzigem Stand die Eiben an der Straße ein. Marc Walter, Abteilungsleiter Bauleitplanung bei der Stadt, kündigte aber an, dass im Laufe des Bauleitplanverfahrens noch einmal die Untere Landschaftsbehörde um eine Stellungnahme gebeten werde. Derzeit gibt es mehrere Bauvoranfragen für Grundstücke an der Monschaustraße. Für das Grundstück mit der Nummer 26 wurde bereits im Jahr 2013 eine Bauvoranfrage für ein Mehrfamilienhaus an der Straße und ein Einfamilienhaus in zweiter Reihe gestellt, das auch positiv von der Stadt beschieden wurde. Im Zuge des aktuellen Verfahrens könne man diese Entscheidung nicht mehr zurücknehmen, betonte Walter. Sonst drohe mit dem möglichen Investor ein Rechtsstreit oder hohe Entschädigungszahlungen. Man könne aber über die Bürgerbeteiligung und eine abschließende Entscheidung des Stadtrates erreichen, dass die eine Genehmigung für den Bau eines Einfamilienhauses in der zweiten Reihe der „einzige Ausrutscher“ bleibe und weitere Bauten dieser Art untersagt würden, sagte Walter. Wie die Bebauung der Häuser im Detail aussehe, müsste dann im Laufe des weiteren Bauverfahrens geklärt werden.

Stadt-Vertreter Walter sah beiden Seiten: künftige Wohnansprüche vor allem junger Familien einerseits, den möglichen „Verlust an Wohnqualität“ durch Verdichtung anererseits. Zum Schluss der Diskussion meldete sich Bema-Geschäftsführer Jörg Drosten als potenzieller Bauherr zu Wort. Er erinnerte daran, dass jetzt auf einigen der Grundstücke alte Gewerbehallen stünden. Diese würden dann nach jetziger Planung abgerissen und durch Einfamilienhäuser ersetzt. Insofern werde der derzeitige Bestand an Gebäuden sogar „entzerrt“. Wie die Eigentumsverhältnisse in dem Bereich derzeit aussehen und ob der mögliche Investor auch baut, wenn die weitere Bebauung in der zweiten Reihe untersagt wird, wollte Drosten mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht kommentieren.

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