Pfarrer Breidenbach bangt um die Zukunft seiner Gemeinden

In fünf Jahren geht Winfried Breidenbach in Rente. Wie die Arbeit dann verteilt werden soll, ist noch völlig unklar.

Pfarrer Breidenbach bangt um die Zukunft seiner Gemeinden
Foto: Hartmut Schmahl

Cronenberg/Ronsdorf. Während immer wieder über das Renteneintrittsalter diskutiert wird, stellt sich die Frage für den Pfarrer der Pfarreien Gemeinschaft auf den Wuppertaler Südhöhen, Winfried Breidenbach, nicht. Er konnte zwar kürzlich im Kreise von Familie, Freunden und Gemeindegliedern seinen 65. Geburtstag feiern, doch die Rentenzeit beginnt bei den Pfarrern der katholischen Kirche erst mit 70 Jahren. „So lange darf man Seelsorger sein, mit 75 ist der Ruhestand dann zwingend.“

Und den verbringt der geschätzte Pfarrer des Südhöhen-Pfarrverbandes dann im Bergischen Städtchen Lindlar, wo die Breidenbachs noch Grundbesitz haben.

Seit 2001 ist Winfried Breidenbach Pfarrer bei Heilige Ewalde in Cronenberg. Vorher war er Lehrer. Nach einer Zeit von sechs Jahren als Kaplan in Düsseldorf erhielt er eine neue Aufgabe in Cronenberg als Gemeindepfarrer. Zu diesem Zeitpunkt wirkte sich auf den Südhöhen bereits die Personalnot bei den Geistlichen aus. Die Gemeinden Heilige Ewald (Cronenberg), St. Joseph (Ronsdorf), St. Hedwig (Am, Friedenshain) und St. Christophorus (Lichtenplatz) mussten sich neu orientieren und bildeten nach einem gemeinsam erarbeiteten Pastoralkonzept 2009 einen Pfarrverband.

Die Gemeinden veränderten sich erheblich. Pfarrer Winfried Breidenbach war nun zuständig für vier Gemeinden, unterstützt durch einige wenige Pastoral- und Gemeindereferenten. Der Ronsdorfer Pfarrer Gerd Stratmann ist im Pfarrverband weiter tätig als Pfarrvikar. Derzeit weiß von den Gemeindeverantwortlichen keiner, wie es weitergeht, wenn Winfried Breidenbach in fünf Jahren in den Ruhestand geht.

Bereits jetzt funktioniert vieles nur durch das Engagement der Ehrenamtlichen. Winfried Breidenbach: „Verschiedene Aufgaben werden bereits jetzt von Ehrenamtlichen übernommen. Bei allen muss die Mitarbeit in der Gemeinde auch weiter Freude machen.“ Denn bei insgesamt vier Gemeinden können beispielsweise Geburtstagsbesuche oder Besuche nach Beerdigungen nicht mehr durch den Pfarrer erfolgen.

Eine Entlastung der Seelsorger könnte nach Meinung von Winfried Breidenbach durch sogenannte Verwaltungsleiter erfolgen, die administrative Dinge erledigen könnten.

In den letzten fünf Jahren bis zur Pensionierung wird es noch oft notwendige Änderungen geben. Pfarrer Breidenbach äußert sich aber bereits heute kritisch: „Ich bin skeptisch. Wenn ich in Rente gehe, weiß derzeit keiner, wie es weitergeht.“

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