Telekomgebäude am Kolk wird zum Verkauf ausgeschrieben

Der regionale Netzknoten der Telekom im Gebäude müsste von dem künftigen Besitzer übernommen werden.

Elberfeld. Bei den Ideen und Plänen zur Erweiterung der City Arkaden um bis zu 16 000 Quadratmeter Verkaufsfläche spielt das unter Denkmalschutz stehende Telekomgebäude auf dem Platz am Kolk eine Schlüsselrolle. Ohne die Einbeziehung „der Post“ würde den Erweiterungsplänen von ECE vermutlich mangels Masse die Luft ausgehen. Darauf hatten Kritiker der Erweiterungspläne gehofft, als bekannt wurde, dass sich in dem Telekomgebäude Fernmeldeeinrichtungen befinden, die erhalten bleiben müssen. Wie der Besitzer, die Deutsche Telekom AG, auf Anfrage der WZ mitteilt, steht dieser sogenannte Netzknoten einem Verkauf des Gebäudes jedoch nicht im Weg.

Von Corpus Sireo, Immobiliendienstleister für Sparkassen, Banken und Unternehmen, der die Interessen der Telekom vertritt, ist zu erfahren, dass es sich bei dem Netzknoten um fernmeldetechnische Anlagen handelt, die auch zukünftig eine regionale Netzversorgung für das Festnetz und den Mobilfunkbetrieb gewährleisten sollen. Aktuell werde ein Konzept zur künftigen Techniknutzung der Liegenschaft durch die Telekom erarbeitet. Wie lange das dauern wird, stehe nicht fest. Angaben über Größe und technische Beschaffenheit des Netzknotens und des Standorts im Gebäude macht die Telekom nicht — aus „Sicherheitsgründen“.

Auf Anfrage der WZ wies Corpus Sireo, auf ein weiteres Detail hin: Für den Verkauf des Gebäudes ist ein Ausschreibungsverfahren erforderlich, um die „üblichen Auflagen für Dax-Konzerne in Bezug auf Transparenz und Sicherheit“ zu erfüllen. ECE werde als potenzieller Investor neben anderen Interessenten „selbstverständlich“ an dem Verfahren beteiligt. Im Umkehrschluss gilt aber auch: Bei einer Ausschreibung könnte auch ein anderer Bieter als ECE den Zuschlag erhalten.

Das denkmalgeschützte und renovierungsbedürftige Gebäude wird seit Jahren nur noch zu einem kleinen Teil gewerblich genutzt. Deutlicher als der Leerstand in vielen Räumen fällt den Passanten am Kolk ein riesiges Netz ins Auge, das über die gesamte bröckelnde Fassade gespannt ist. Die Telekom drängt nach Informationen der WZ auf einen „zeitnahen“ Verkauf — sollten die technischen, wirtschaftlichen und formellen Rahmenbedingungen erfüllt sein.

Im Februar dieses Jahres hatten die Bezirksvertretung Elberfeld und der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Bauen in einer gemeinsamen Sitzung jeweils mehrheitlich mit Stimmen von CDU, SPD und FDP den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan 1185 gefasst, der eine Erweiterung der City-Arkaden im Bereich Platz am Kolk/Kipdorf vorsieht.

Damit begann eine ergebnisoffene erste Planungsphase, an deren Ende die Offenlegung der Planung zum Jahresende stehen könnte. Kritiker der Erweiterungspläne der City-Arkaden befürchten, einen Eingriff in das Gefüge der Elberfelder Innenstadt zum Nachteil der Einzelhändler. Die Kritiker haben sich in der Initiative „Die Wuppertaler“ zusammengeschlossen, der auch die Gemeinde Alte lutherische Kirche am Kolk und die Katholische Citykirche Wuppertal sowie der Bürgerverein Elberfeld-Mitte angehören.

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