Teer im Boden: Sanierung der Nützenberger Straße wird deutlich teurer

Stadt: Mehrkosten liegen bei gut 110.000 Euro.

Nützenberg. Die Sanierung der Nützenberger Straße zieht sich nicht nur über Jahre hin und stellt die Anwohner auf eine äußerst harte Probe — sie wird im aktuellen Bauabschnitt auch um etwa 110.000 Euro teurer. Der Stadtrat hat jetzt einer „überplanmäßigen Mittelbereitstellung“ zugestimmt, nachdem die Bezirksregierung der Stadt unter Nothaushalt grünes Licht gegeben hat. Bestritten werden die Mehrkosten aus dem Stadtbudget für Straßeninstandsetzung mit 45.000 Euro, während 65.000 Euro, die für die Sanierung der Brücke Höfen in Oberbarmen gedacht waren, nun ebenfalls in die Nützenberger Straße fließen: Wegen anderer Baustellen dort und aus „personellen Gründen“ könne die Brücke ohnehin nicht in diesem Jahr saniert werden, erklärt die Stadt.

Die Ursache der Kostenexplosion wiegt etwa 1300 Tonnen und besteht aus teerhaltigem Material, das aus dem Straßenuntergrund entfernt und gesondert entsorgt werden musste — ebenfalls mit dem Segen der Bezirksregierung.

Weil eben dieser aber auf sich warten ließ, obwohl der Antrag laut Stadt rechtzeitig gestellt worden ist, musste der Teer nicht wie zunächst vorgesehen auf eine Deponie in Velbert, sondern in eine Kölner Wiederaufbereitungsanlage gebracht werden. Mehrkosten dieser Aktion: 43.000 Euro. Auch die vorab nicht geplante Erneuerung der Frostschutzschicht hat die Kosten am Nützenberg nach oben getrieben. Was in der Drucksache der Stadt nicht steht: Teer war beim Straßenbau einst Standardmaterial, wurde in den 1970er Jahren durch Bitumen ersetzt — und kann bei längerem Kontakt Krebs verursachen.

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