Wuppertal Schüler entscheiden erneut über die Schulhofgestaltung

An der Realschule Helmholtzstraße sollen eine Netzschaukel, Trampoline und ein Aufenthaltsplatz entstehen.

Elberfeld. Anfangs sehr zurückhaltend, doch dann immer mutiger diskutierten die Schüler der Realschule Helmholtzstraße mit den städtischen Spielplatzplanern die Gestaltung ihres Schulhofs. Ein großer Teil wurde bereits erneuert und punktet jetzt mit einem Bolzplatz, einer kleinen Kletterwand im Sandkasten und einem Klettergerüst. Diesmal ging es um einen Streifen entlang der Helmholtzstraße.

Bisher stehen dort drei alte Tischtennisplatten, überschattet von großen Bäumen. Bereits im Oktober hatten die Schüler in engagierter Eigenarbeit überlegt, welche Spielgeräte sie dort lieber hätten. Sie hatten mit Fragebogen nicht nur alle Jahrgangsstufen der Schule befragt, sondern auch Anwohner. Der Spielplatz soll schließlich allen Kindern im Viertel zur Verfügung stehen. Das Fazit der Schüler: Ein Trampolin, ein Basketball-Korb und eine Korbschaukel sind ihnen am Wichtigsten.

Die Spielplatzplaner Mattis Ricken vom Grünflächenamt und Heribert Kunst vom Jugendamt stellten jetzt den Schülern ihre Planung vor. „Wenn die Politiker zustimmen, wird das umgesetzt“, erklärte Ricken. Die limitierenden Faktoren seien der Platz und das Geld gewesen. „Die Netzschaukel benötigt eine relativ große Fläche, die können wir nicht im unteren Bereich unterbringen“, erklärte Ricken. Doch er schlug vor, die alte und nur noch wenig ansehnliche Schaukel im oberen Bereich des Schulhofs durch die Netzschaukel zu ersetzen. Auch die drei alten Tischtennisplatten sollen weichen und stattdessen nur eine neue aufgestellt werden.

Ein attraktiver Anziehungspunkt könnten die drei kreisrunden Trampoline werden, die Ricken auf seinem Plan zeigte. „Dort gibt es keine Höhenunterschiede, die eine Verletzungsgefahr darstellen, und man kann von einem zum anderen springen.“ Der weiche Kunststoff dazwischen könne farbig gestaltet werden. Die Schüler konnten sich das nicht so ganz vorstellen. „Das ist doch nur für ganz kleine Kinder“, bemängelte ein Junge. „Nein, darauf kann man richtig springen“, widersprach Ricken.

In der Mitte plant er einen Aufenthaltsplatz mit zwei Sitzgarnituren und zwei Sitzgelegenheiten für Jugendliche mit einem kleinen Dach darüber. Zwei der großen Bäume sollen dafür weichen. Ob das auf dem Bild sehr schmal aussehende Dach auch wirklich gegen Regen schütze, wollte eine Schülerin wissen. „Es schützt etwas, aber nicht vollkommen“, gab Ricken zu. „Aber eine Hütte mit Dach zieht leider Menschen an, die auf dem Spielplatz nicht gewünscht sind.“

Nicht verwirklichen ließen sich die gewünschte Seilbahn und Fitness-Geräte. Schlimmer fanden es die Schüler, dass die Drehscheibe wegfällt. Lange diskutierten sie mit den Planern, welches der geplanten Geräte gegen die Drehscheibe ausgetauscht werden könnte. Doch bei jedem Gerät gab es andere Schüler, die dieses vorzogen. Bis sich schließlich ein Siebtklässler meldete und sagte: „Am nahe gelegenen Spielplatz gibt es eine Drehscheibe, die könnte man auch nutzen.“ Da brandete erleichterter Applaus auf.

Nur mit der geplanten Slackline konnte sich fast niemand anfreunden. Zu umständlich sei es, das Balancierseil jedes Mal im Haus auszuleihen, fanden die Schüler. In der Abstimmung sprachen sich nur vier Schüler dafür aus. Allgemeines Bedauern herrschte hingegen darüber, dass der Basketballkorb fehlte. Kein Platz und zu gefährlich wegen der Autos, wehrte Ricken nur kurz ab. Jugendamtsleiter Dieter Verst hakte am Schluss noch einmal nach. Dann fand sich doch noch eine Lösung: Der Basketball-Korb könnte weiter oben neben der Schaukel stehen. Schulleiter Rolf Puller war mit der Diskussion sehr zufrieden: „Nur so können die Schüler lernen, im Stadtteil Verantwortung zu übernehmen.“

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