Ringelbusch: Einbahnstraße wird nicht freigegeben

Bezirksvertretung sieht Gefahren für die Radfahrer — und lehnt den Vorschlag der Verwaltung ab.

Ringelbusch: Einbahnstraße wird nicht freigegeben
Foto: Anwohner

Eckbusch. Um die 190 der mehr als 400 Einbahnstraßen in Wuppertal hat die Stadt bereits für Fahrradfahrer in Gegenrichtung freigegeben — der Ringelbusch und ein Abschnitt der Straße Am Eckbusch werden allerdings nicht dazu kommen. Die Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg lehnte den Vorschlag der Verwaltung einstimmig ab.

Dass es Bedenken geben würde, damit habe sie gerechnet, meinte Norina Peinelt, „gerade weil dort einige Buslinien fahren“. Das „Nein“ der BV habe sie aber überrascht, räumte die Fahrradbeauftragte der Stadt ein, die in der Sitzung durch ihre Kollegin Julia Pütz vertreten wurde. Zumal die Gegebenheiten bei einem Vor-Ort-Termin überprüft worden waren, in Abstimmung mit Polizei und den WSW.

„Die Sichtverhältnisse sind trotz des kurvigen Straßenverlaufes gut. Die Einmündungsbereiche sind gut einsehbar, sodass keine zusätzlichen Markierungsarbeiten erforderlich werden. Ausweichflächen, in Form von Zufahrten und Sperrflächen, stehen in einer Vielzahl zur Verfügung. Die Restfahrbahnbreiten sind auch unter Berücksichtigung des ruhenden Verkehrs ausreichend.“ Dieser Argumentation in der Vorlage der Stadt wollten sich die Politiker nicht anschließen. Tenor: Es sei sehr wohl gefährlich, die Breite der Straße auf dem Papier vielleicht ausreichend, nicht aber in der Praxis.

Ein Anwohner untermauerte dies durch seine Erfahrungen. Fotos, die er der BV geschickt hatte, zeigten beispielhaft einen Bus zwischen parkenden Autos. „Wo soll da noch ein Fahrradfahrer lang?“ An einigen Stellen, so habe er nachgemessen, blieben links und rechts eines Busses gerade einmal 70 Zentimeter. Es sei einfach zu eng, anders, als in der Vorlage angegeben, „ist die Gefährdung für Radler existent“.

Da half es auch nicht, dass Pütz anführte, dass seit der Freigabe der ersten Einbahnstraßen nicht ein Unfall bekannt geworden sei. „Die Erfahrungen zeigen, dass es funktioniert.“

Peinelt wartet jetzt noch auf die schriftliche Begründung für die Ablehnung. Die müsse detailliert erfolgen, weil sonst mögliche Befürworter der Freigabe erneut das Thema auf die Tagesordnung bringen könnten beziehungsweise sogar klagen.

Die Anwohnerin, die den Antrag eingebracht hatte, zeigte sich gegenüber der WZ enttäuscht. „Das ist schade. Gerade, wenn man mit dem Rad zum Cap-Markt will und dann mit schweren Einkäufen wieder zurück.“ Der Umweg führe nämlich über einen relativ steilen Berg. Sie schlug deshalb vor, zumindest das Teilstück der Straße Ringelbusch vom Eckbusch bis zum Cap-Markt für Radler freizugeben. Eine Option, die Peinelt jetzt prüfen möchte.

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