Neues Leben im Fuchspark: Torten, Kaffee und Schmuck

Petra Schmidt weckt mit ihrem Café „Pujalu“ das Traditionshaus aus dem Schlaf. Zudem wird es Kleidung und Perlen zu kaufen geben.

Mirker Hain. Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert (SPD) verhehlt ihre Freude nicht: „Endlich kehrt wieder neues Leben im Fuchspark ein“, sagt sie. Petra Schmidt wird mit ihrem Schmuck-, Perlen- und Kleiderladen sowie einer Café-Gastronomie unter dem Namen „Pujalu“ das schon 1910 errichtete Gebäude am 11. November ab 10 Uhr wieder dem Publikum zugänglich machen.

„Am Fuchspark hängen für mich viele Kindheitserinnerungen“, erzählt Gabriela Ebert. „Da hat damals der Gesangverein ,Eigener Herd’ geprobt, und ich habe da viele Nikolaus-Feiern erlebt. Solange hat das Traditionslokal am Westfalenweg leer gestanden, und jetzt wagt es wieder jemand, nachdem da so viele vorher gescheitert sind“, zollt sie Petra Schmidt ihren Respekt.

„Pujalu“, das hört sich fernöstlich an, ist aber nur eine Buchstabenfolge, die sich aus den Vornamen Petra, Uwe und Jan Luca zusammensetzt: ihre Familienmitglieder, die fleißig mit angepackt haben, als entrümpelt, die Wände neu gestrichen, altes Mobiliar herausgeputzt und die Räume in Eigenarbeit neu eingerichtet wurden.

Petra Schmidt hatte bisher unter dem gleichen Namen ein Ladenlokal in der Kohlstraße betrieben. Lediglich 65 Quadratmeter waren es dort. Da sind die 230 Quadratmeter am Westfalenweg, schon ein „Quantensprung“.

Die Inhaberin und ihre neun Damen haben in den dreigeteilten Räumen der einstigen Gastwirtschaft viel vor: „Wir werden Schmuck verkaufen, aber auch reparieren und Workshops zur Schmuckherstellung veranstalten. Wir bieten auch im Café selbst gebackenen Kuchen und Waffeln sowie Torten der Konditorei Nägele an. Ausgeschenkt wird der Kaffee der Troxler-Rösterei. Wir möchten Kindergeburtstage und Familienfeiern ausrichten und haben in einem Extraraum Mode, Taschen, Kleidung und Accessoires im Angebot“, schildert sie ihre umfangreiche Geschäftsidee. „Einiges aus der früheren Einrichtung haben wir übernommen.“ Beispielsweise begrüßt den Besucher am Eingang das stattliche Geweih eines Zehnenders und erinnert damit an alte jagdlichen Fuchspark-Traditionen.

„Die alte Zapfanlage hat der Eigentümer, der uns viel geholfen hat, jedoch an sich genommen, weil wir ja keinen Alkohol ausschenken. Trennen mussten wir uns von der einstigen Theke, die verrottet und leider nicht mehr zu gebrauchen war“, so die vielseitige Unternehmerin, der die Vorfreude auf die umfangreichen Aufgaben anzusehen ist.

Den kreativen Charakter des „neuen“ Fuchsparks unterstreicht auch die geplante Kunstgalerie mit wechselnden Ausstellungen. Zunächst steht eine Foto-Ausstellung „pix4us“ auf dem Programm.

„Wir sehen die neue Nutzung des Fuchsparks mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, verrät Karl Eberhard Wilhelm, der Vorsitzende des Bürgervereins Uellendahl. „Lachend, weil wir uns freuen, dass der Fuchspark nach Jahrzehnten des Leerstandes wieder genutzt wird. Weinend, weil es leider nicht mehr den gastronomischen Betrieb früherer Jahre geben wird. In alten Aufzeichnungen sehen wir, dass der Mirker Hain 1897 viele Restaurants und Gaststätten beherbergt hat. Davon ist praktisch nichts mehr geblieben.“

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