Lob für „neuen“ Arrenberg — aber Ärger über den Lärm

Die Bewohner sind froh, dass der Stadtteil erneuert wird — doch die Neugestaltung des Gutenbergplatzes ruft auch Kritiker auf den Plan.

Arrenberg. Am Arrenberg ist in den vergangenen Jahren viel passiert. Die ehemalige Hauptschule Simonsstraße hat mit dem Café Simons und anderen Einrichtungen eine neue Verwendung gefunden, die Elba-Hallen werden zu Luxus-Wohnungen ausgebaut und der Gutenbergplatz wird komplett erneuert. Am WZ-Mobil diskutierten die Bewohner die Entwicklung des Stadtteils.

Sylke Tippner freut sich vor allem für ihre beiden Söhne: „Wir wohnen seit acht Jahren am Arrenberg. Was vor allem für Kinder in dieser Zeit entstanden ist, ist toll. Wir würden hier niemals wegziehen.“ Auch ihr elf Jahre alter Sohn Lucas mag seinen Stadtteil: „Toll ist, dass ich im Park vor der Haustür Waveboard- und Fahrradfahren kann. Und meine Freunde wohnen auch alle hier.“

Auch Renate Mahmoudi ist generell zufrieden: „Die Entwicklung des Viertels ist sehr gut. Aber die neue Gestaltung des Gutenberg-Platzes ist leider nicht gelungen.“ Das sehen vor allem die direkten Anwohner am Platz genauso. Vor allem der rege genutzte Fußballplatz sorgt immer wieder für Ärger: „Da kommen schon morgens früh Autos aus dem Umland und die Leute spielen dann bis spät in den Abend. Das verursacht sehr viel Lärm“, beschwert sich Brunhilde Uhlmann.

Auch die Schilder, dass der Spielplatz nur von Personen bis 18 Jahre und nur zu bestimmten Uhrzeiten genutzt werden dürfen, werden nichts bringen, befürchtet die Rentnerin. „Wir haben uns schon beim Ordnungsamt beschwert, aber die machen auch nichts gegen die Erwachsenen, die dort spielen“, bestätigt ihr Ehemann.

Dass es unglücklich ist, den neuen Basketball-Platz direkt vor den Wohnhäusern platziert zu haben, findet auch Stefan Frischemeier vom Verein „Aufbruch am Arrenberg“: „Das ist eine Fehlplanung. Daran hat nicht nur die Stadt Schuld, denn alle Architekten und Planer, auch wir, haben das nicht bedacht.“ Es wäre besser gewesen, den Platz Richtung Schwebebahnstation zu bauen, so Frischemeier. Allerdings seien die Pläne lange genug bekannt gewesen, die Beschwerden der Anwohner kämen schlicht zu spät. „63 Unterschriften sind allerdings nicht wegzudiskutieren“, so Frischemeier. Man müsse jetzt in den Dialog mit den Anwohnern treten.

Auch Bezirksbürgermeisterin Christa Kühme weist darauf hin, dass während der Planungsphase keine Beschwerden bekannt geworden seien. Nach dem Aufstellen der Schilder hoffe sie aber, dass der Platz nur noch von denen genutzt wird, für die er auch gedacht ist. Sie bittet aber auch die Anwohner, darauf zu achten, ob dann immer noch Erwachsene auf dem Platz kicken. „Wir werden das dann kontrollieren.“

Ein Kritiker des Bolz- und Basketballplatzes ist auch KlausSimoleit, wobei er sich dabei hauptsächlich auf die Lärmbelästigung bezieht. Die Entwicklung des Arrenbergs in jüngster Zeit sieht er dagegen als „sehr positiv“ an. „Ich verfolge das genau.“ Die Alte Papierfabrik sei zum Beispiel richtig schön geworden.

Auch Michael May, Vorsitzender von Aufbruch am Arrenberg, freut sich, dass die Bürgerbeteiligung im Stadtteil bei den Aktionen wächst. Das sehe man auch an der Beteiligung bei Veranstaltungen wie dem Arrenberg-Forum am vergangenen Dienstag. „Da waren über 100 Anwohner und Unternehmer dabei.“ Der Verein, so May, sei auch immer dankbar für Anregungen, was vielleicht noch zu verbessern ist. Unter anderem — das kam im Gespräch am WZ-Mobil heraus — wünschen sich einige Anwohner, dass sich mehr Eigentümer um die Fassaden ihrer Häuser kümmern. Als gelungenes Beispiel zeigt Klaus Simoleit auf die Gebäude gegenüber der ehemaligen Hauptschule.

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