Läden sollen Öffnungszeiten angleichen

Die Geschäftsleute in der City wollen die Zeiten abstimmen. Auch bauliche Verschönerungen und mehr Angebot online sind geplant.

Läden sollen Öffnungszeiten angleichen
Foto: Anna Schwartz

Elberfeld. Architektur, Einzelhandel oder Stadtentwicklung - die Attraktivität eines Quartiers hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, die sich wechselseitig beeinflussen können. Mit gleich fünf Aspekten zur Gestaltung einer florierenden Innenstadt hat sich am Dienstagabend das Elberfelder Forum in der evangelischen City-Kirche befasst. Auf Einladung der Interessengemeinschaft der Elberfelder Geschäftswelt (IG1) diskutierten Einzelhändler unter anderem über Öffnungszeiten oder die Vermarktung im Internet.

Mit dem Thema „Kernöffnungszeiten“ befasste sich Katrin Becker, Center-Managerin der City-Arkaden und Vorstand in der IG1. Sie präsentierte eine Umfrage zu den Öffnungszeiten der Geschäfte in der Elberfelder Innenstadt. Unter den befragten 120 Geschäften gebe es keine einheitliche Schnittmenge bei den Öffnungszeiten. „Die ersten Läden öffnen um 4 Uhr nachts, die letzten schließen um 23 Uhr“, erklärte Becker. Einheitliche Öffnungszeiten über alle Einzelhandelsbranchen hinweg seien jedoch für den Kunden wichtig - und lägen deshalb auch im Interesse des Einzelhandels. „Wir dürfen die Leute nicht aus der Innenstadt treiben“, erklärte die Center-Managerin.

Der Darstellung des Ist-Zustandes folgte der Verbesserungsvorschlag: Die IG1 möchte einheitliche Öffnungszeiten von montags bis samstags von 10 bis 19 Uhr einführen. Dazu sollten jetzt alle Händler der Innenstadt angeschrieben werden, jene Einzelhändler, die bislang nicht in den Kernöffnungszeiten geöffnet haben, würden persönlich angesprochen, sagte Becker. Sollte das Vorhaben der einheitlichen Öffnungszeiten gelingen, wäre dies gegenüber größeren Städten wie etwa Essen ein wichtiger „Standortvorteil“ - dort gebe es eine solche Regelung bislang nämlich nicht.

Zur positiven Entwicklung der Elberfelder Innenstadt soll auch die Gründung der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Poststraße/Alte Freiheit beitragen. Durch die Arbeit der ISG solle das „Bindeglied“ zwischen Döppersberg und Neumarkt weiterentwickelt werden, sagte IG1-Vorstand Matthias Zenker. Das könnte zum Beispiel durch eine schönere Gestaltung des Straßenpflasters oder die Umsetzung neuer Licht- oder Fassadenkonzepte geschehen. Die ISG will sich um den Bereich Poststraße, Alte Freiheit und Kerstenplatz kümmern, der Neumarkt bleibt zunächst ausgespart.

Ende Februar hatte es ein erstes Treffen mit den Grundstückseigentümern gegeben, immerhin 45 Prozent der Eigentümer waren gekommen und hatten ihre Zustimmung für die weitere Planung gegeben. Drei Arbeitsgruppen wurden gegründet, die sich mit den Themen „Sauberkeit und Sicherheit“, „Räumliche Gestaltung“ und „Strategisches Marketing“ befassen.

In den Bereich Marketing fiel auch der Tagesordnungspunkt „Online City Wuppertal“. Das digitale Vermarktungsportal, das unter www.oc-wuppertal.de zu erreichen ist, wird bislang von 60 Händlern unterstützt, etwa 20 000 Produkte sind im Angebot. Man habe mit der Online City Wuppertal, die seit Dienstag als Verein existiert, eine „Symbiose aus beiden Welten“ erreicht, sagte der Vorstand der Wuppertaler Wirtschaftsförderung, Rolf Volmerig. Man verbinde das „Potenzial des stationären Einzelhandels“ mit den Möglichkeiten der Digitalisierung. Ziel sei es, etwa 10 bis 15 Prozent der Einzelhändler in das Projekt einzubinden. Das ist eine ambitionierte Zielvorgabe: Die Quote liegt momentan noch bei etwa drei Prozent.

Um das Vorhaben weiter voranzutreiben, sollen nach der Sommerpause Fördermittel des Landes für drei Jahre eingeworben werden, erklärte Volmerig. Mit den Landesmitteln, der städtischen Unterstützung und dem Beitrag der Einzelhändler könnten dann bis zu 500 000 Euro zur Verfügung stehen. Künftig soll das Projekt zudem unter dem griffigeren Namen „Talmarkt“ firmieren. Christian Feuerstein, Inhaber eines Haushaltswarengeschäfts aus Vohwinkel, bezeichnete die Teilnahme als „Investition für die Zukunft“. Sein Geschäft erreiche dank der Beteiligung bei der Listung in den Internetsuchen nun vordere Plätze. Das habe auch dazu geführt, dass man bereits sechs Bestellungen aus Kommunen jenseits von Wuppertal erhalten habe.

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