Wuppertal Graffiti-Krippe: Ikonen als Motiv

Ein orthodoxes Thema soll die gesprühte Krippe auf dem Laurentiusplatz im Advent zieren.

Wuppertal: Graffiti-Krippe: Ikonen als Motiv
Foto: Werner Kleine

Luisenviertel. Die Graffiti-Krippe des Wuppertaler Künstlers Martin Heuwold auf dem Laurentiusplatz war in den vergangenen Jahren stets ein Hingucker. Bereits zum achten Mal entsteht sie in der diesjährigen Adventszeit. Als Startdatum ist der 29. November geplant — wenn das Wetter mitspielt. Martin Heuwold, Künstlername Megx, erhält in diesem Jahr Unterstützung von Ognjen Pavic.

„Die Graffiti-Krippe gehört mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Advents- und Weihnachtszeit in Wuppertal und ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt“, erzählt Pastoralreferent Werner Kleine. Die Katholische Citykirche ist Organisatorin des weihnachtlichen Kunstwerks.

Die Graffiti-Krippe sieht jedes Jahr anders aus. Von eher avantgardistischen Projekten bis hin zu mehr klassischen Darstellungen reicht die Bandbreite. In diesem Jahr spielen die Flüchtlingsbewegungen der letzten anderthalb Jahre eine wichtige Rolle. Die Krippe nimmt das für arabische Christen wichtige Thema Ikonen auf. Denn in Wuppertal entsteht derzeit eine arabisch-sprachige christliche Gemeinde (die WZ berichtete). Mittlerweile gehören ihr weit über 100 Personen an.

„Unter den in Wuppertal angekommenen Flüchtlingen, vor allem aus dem Nahen Osten, befinden sich zahlreiche Christen. Schätzungen zufolge sind etwa 20 Prozent der Flüchtlinge Christen“, weiß Werner Kleine. Etwa die Hälfte gehöre orthodoxen Kirchen an, die andere Hälfte den mit Rom unierten orientalischen Kirchen.

„Die Krippe wird die Stilistik der Ikonen aufgreifen, die mit den Mitteln der Graffiti-Kunst umgesetzt wird. Im Mittelpunkt steht dabei die weihnachtliche Botschaft“, verdeutlicht Werner Kleine, der die Idee zu dem Thema hatte.

„Das Thema orthodoxe Ikonen erschien uns neu und passend. Denn wir müssen immer von dem Standpunkt aus recherchieren: Was haben wir noch nicht gemacht?“, erzählt der Künstler, Martin Heuwold. „Dieses Mal stellen wir vier kleine Szenen dar. Ein Element, der Engel als Schmetterling, kommt immer wieder.“

Damit die Krippe wieder einen Bühnenbildcharakter erhalte, seien die 2,80 Meter langen und 2,07 Meter hohen Wände zwar in einem Kreuz gestellt, die Ränder aber würden nach unten abfallen. Damit solle die Gebirgslandschaft im Hintergrund nachgebildet werden.

Insgesamt soll so — im Stil orthodoxer Kreuzwege, die mit der Verkündigung an Maria einsetzen und den gesamten Lebensweg Jesu als Kreuzweg begreifen — ein Triptychon entstehen, das wesentliche Szenen der Weihnachtsgeschichte darstellt.

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