Leben im Denkmal Ein erster Blick ins Post Boutique Hotel

Die Gestaltung des Hauses soll sich an die 1930er Jahre anlehnen. Am 15. Januar 2018 ist die Eröffnung geplant.

Anke Hartmann und Arnt Vesper in der dritten Etage — noch dominiert das (Post-)Gelb.

Anke Hartmann und Arnt Vesper in der dritten Etage — noch dominiert das (Post-)Gelb.

Foto: Andreas Fischer

Kolk. Der Zugang erfolgt über eine kleine Tür nebenan, noch ist der Haupteingang in Richtung Morianstraße mit Holz verrammelt. „Von dort wird man später in die Lobby kommen“, erklärt Arnt Vesper. Genauer in gut einem Jahr, am 15. Januar 2018 ist die Eröffnung geplant. Dann sollen die ersten Gäste die große Drehtür des Post Boutique Hotels passieren und die ehemalige Hauptpost, von der nur die Filiale im Erdgeschoss übrig geblieben ist, wieder mit Leben füllen.

Leben im Denkmal: Ein erster Blick ins Post Boutique Hotel
Foto: Kitzig

Schon jetzt erhalte er jede Menge Buchungsanfragen für das Haus im Zentrum Elberfelds, erklärt der 44-Jährige. Freilich gehen die noch an sein Golfhotel in Sprockhövel. „Wir haben ja noch nicht einmal eine Homepage für unser Haus hier“, sagt er. Das soll sich aber ändern. Ab Mitte Februar ist auch ein „Blog“ im Internet über den Fortgang der Arbeiten geplant. „Dafür suche ich noch historische Bilder des Gebäudes, gerade auch Innenansichten“, erklärt der Hotelier, der sich intensiv mit der Architektur des zum Teil denkmalgeschützten Gebäudes befasst hat.

Leben im Denkmal: Ein erster Blick ins Post Boutique Hotel
Foto: Andreas Fischer

„Die ist sehr interessant“, sagt er immer wieder beim Rundgang. Das Stahlgerüst zum Beispiel stamme noch aus der Erbauungsphase 1928. „Zwischen den Trägern wurde alles ausgemauert“, erklärt er. „Damals war das etwas Besonderes.“ Vergleichbare Bauten gebe es in Berlin, zum Beispiel das Bundesfinanzministerium. Die Gestaltung der 73 Zimmer, der Flure, der Lobby und der anderen Räume soll dann auch an die Historie des Gebäudes und an die 1930er Jahre erinnern. Porträts Wuppertaler Persönlichkeiten an den Wänden sollen zeigen, „dass das ein Wuppertaler Hotel ist“, so Vesper.

„Die Badezimmer werden richtig retro“, kündigt er an und zeigt erste Entwürfe. Wobei für das Design und die Innenausstattung seine Frau Anke Hartmann verantwortlich ist. „Ich halte mit da raus“, sagt Vesper mit einem Schmunzeln. „Die Gäste sollen sich doch wohlfühlen.“ Es soll vor allem ein offenes Haus werden, kündigt Hartmann an. So wird es zum Beispiel eine kleine, aber feine Gastronomie mit Show-Küche geben. Mit einem externen Gastronomen sei man im Gespräch.

Doch nicht nur die Gäste sollen sich wohlfühlen. Auch die Elberfelder sollen einfach so vorbeischauen. „Wir planen zum Beispiel Ausstellungen, haben ja viele Flächen hier“, sagt Vesper. Unter anderem im denkmalgeschützten Treppenhaus.

Wie viel investiert wird, möchte Vesper nicht verraten. Einen Teil des Erdgeschosses sowie die zweite, dritte und vierte Etage hat er für das Hotel gepachtet, insgesamt gut 4000 Quadratmeter. Den Umbau übernimmt Cosimo — nach den Plänen des Hoteliers. Riesig wirken die entkernten Flächen mit teilweise 2,90 Metern Deckenhöhe — wo noch die Farbe (Post-)Gelb dominiert, etwa an den Fensterrahmen. „Die kommen aber raus“, kündigt Vesper an. Bei den neuen Fenstern will er sich dann am Originalstil und den Sprossenfenstern aus den 1920er/30er Jahren orientieren. Ganz neu entsteht der Anbau im Hof, in dem der Frühstücksbereich des Hotels untergebracht wird.

Die Zimmer — Preise ab 69 Euro — sind in Größen zwischen 25 und 38 Quadratmetern geplant. Zielgruppe sind Übernachtungs- und Wochenendgäste. Außerdem soll es auch ein paar Zimmer für Langzeitbesucher geben. Im Hinblick auf die Konkurrenzhäuser, die in naher Zukunft in der Nähe aufmachen wollen, bleibt das Hotelier-Paar locker. „Das sind Mitbewerber, aber wir sind ein privat geführtes Haus und müssen uns keiner Kette unterordnen“, sagt Anke Hartmann und betont: „Deshalb haben wir auch keine Angst. Wir haben unseren eigenen Stil.“

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