Ärger um Durchgangsverbot am Hardenberg-Platz

Der TSV Union hat aus Sorge vor weiteren Schäden den Platz für Passanten gesperrt.

Ärger um Durchgangsverbot am Hardenberg-Platz
Foto: A. Fischer

Uellendahl. Vor einem Jahr wurde der staubige Aschenplatz am Hardenberg und mit ihm die gesamte Sportanlage in ein Schmuckstück verwandelt. Kunstrasen, besser befestigte Wege: Die insgesamt 600 000 Euro, von denen der TSV Union allein 300 000 aufgebracht hat, waren offensichtlich nutzbringend verwendet worden. Davon konnten sich auch die Spaziergänger, die von der Hermann-Ehlers-Straße kommend, den Sportplatz als Durchgang zum Mirker Hain benutzten, überzeugen.

Doch seit einiger Zeit ist dieser Durchgang verschlossen. Auf einem Schild werden die Spaziergänger darauf hingewiesen, dass der offene Zugang nach Rücksprache mit dem Sportamt und der Bezirksvertretung geschlossen bleibt. Als Grund wurden Verunreinigung des Geländes, insbesondere der saftig grünen Kunstrasenfläche, durch Hundekot sowie Vandalismus angegeben.

Ein Verbot, das Anwohner und Hobbyläufer Udo Zielke ebenso aufbrachte wie den Unbekannten, der „Extrem bürgerfeindlich“ auf eins der beiden Verbotsschilder geschrieben hatte. Udo Zielke stritt nämlich rundheraus ab, dass es Zerstörungen gegeben habe, und bescheinigte den Hundehaltern, dass sie die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner stets mittels der mitgebrachten Tütchen entsorgt hätten. Außerdem führte er an, dass weniger sportliche, gehbehinderte Menschen mit dem als Ausweichroute empfohlenen Umweg entlang der Kindertagesstätte Kohlstraße kaum zumutbare 600 Meter zum Teil beschwerlicher Strecke in Kaufnehmen müssten, und dass die Anlage seit 1954 frei zugänglich gewesen sei.

„Wir haben zugestimmt, weil sich die Hundebesitzer bei weitem nicht so vorbildlich benehmen und sich nicht um den Hundekot auf dem Rasen kümmern wurden“, erklärte Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert auf WZ-Nachfrage. „Außerdem wurden schon während des Umbaus der Anlage Maschinen beschädigt. Wir haben uns unsere Entscheidung nicht leicht gemacht, aber wir müssen auch die Investitionen des Sportvereins schützen.“

Ähnlich sah es auch Norbert Knutzen, der Leiter des Sport- und Bäderamtes. „Der Hundekot war ein großes Problem und hat auf einer Sportanlage nichts zu suchen“, so Knutzen, der sich auch auf die Erfahrungen seines Mitarbeiters Klaus-Peter Lux vom technischen Betrieb stützt. „Wann immer Herr Lux über den Sportplatz gegangen ist, sah er Hunde frei auf dem Kunstrasen herum laufen“, berichtet Knutzen und stellt fest: „Der Verein und die Stadt haben viel Geld für diese Anlage gezahlt.“

Manfred Blum vom Bürgerverein Uellendahl sagt: „Klar, wäre es schöner, wenn der Durchgang von der Herman-Ehlers-Straße zum Mirker Hain ohne Umweg zugänglich wäre, aber ich kann den Verein auch verstehen.“ Der TSV Union selbst weist ins einer Stellungnahme sämtliche in dem Leserbrief aufgelisteten Vorwürfe zurück und führt seinerseits an, dass schon in der Bauphase, in der das Betreten der Baustelle verboten gewesen ist, die Tragschicht unterhalb des Rasens durch grabende Hunde beschädigt worden sei, dass Hundehalter ihre Tiere frei herumlaufen ließen und Hundekot den Kunstrasen verschmutzt habe. Auch Radfahrer hätten die Trainingsfläche benutzt und trainierende Kinder gefährdet. Eckfahnen seien herausgerissen und über die Anlage verteilt worden.

Darüber hinaus erklärt der von Martin Limberg geführte Vorstand des TSV Union, dass der durch die Sperrung verursachte Umweg lediglich 122 und nicht wie angeführt, 600 Meter betrage. Der Union-Vorstand begegnet zudem der Behauptung, dass die Anlage seit 1954 freizugänglich gewesen sei, mit der Feststellung, dass der Sportplatz Hardenberg erst seit 1964/65 bestehe.

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