Friedhelm Westemeyer hilft, damit die Rente kein Rätsel bleibt

Friedhelm Westemeyer berät ehrenamtlich seit 25 Jahren Menschen zum Thema Rente.

Ronsdorf. „Wenn die Rentenzeit kurz bevorsteht, sind viele Menschen geradezu unbedarft und schlecht vorbereitet. Das Thema ist für sie ein Buch mit sieben Siegeln”, weiß Friedhelm Westemeyer. Er ist einer von deutschlandweit rund 2600 ehrenamtlichen Versichertenberatern der Deutschen Rentenversicherung Bund (früher BfA), die als „Helfer in der Nachbarschaft” bereitstehen. In diesem Herbst wurde der Ronsdorfer in Berlin für sein 25-jähriges Engagement geehrt.

Nachdem in den städtischen Bürgerbüros die entsprechenden Angebote abgeschafft wurden, sind die ehrenamtlichen Berater zunehmend wichtig geworden. Und sie haben einen entscheidenden Vorteil: „Ich habe für die Beratung Zeit und kann für den Antragsteller immer die günstigste Lösung und die optimale Versorgung heraussuchen”, sagt Friedhelm Westemeyer.

Möglich sei dies aufgrund der hohen Kompetenz der Versichertenberater. Sie übernehmen die komplette Prüfung der Unterlagen und schicken die Anträge dann an die jeweiligen Versicherungsträger weiter.

Weil es im Rahmen der Gesetze Spielräume gibt, kann die Beratung durchaus zu positiven Ergebnissen führen. „Nur bewilligen kann ich die Rente nicht“, erklärt der Berater, der sich auf eine langjährige Berufserfahrung bei einer großen Krankenversicherung stützen kann. Angesichts der Tatsache, dass berufliche Laufbahnen heute immer seltener geradlinig verlaufen, sei eine Beratung schon möglichst früh wichtig. „Man sollte mit Blick auf das Alter gelegentlich eine Kontenklärung durchführen und es kommen inzwischen auch jüngere Menschen, um sich beraten zu lassen”, berichtet Friedhelm Westemeyer.

100 bis 150 Beratungen stehen derzeit pro Jahr im Kalender des Versichertenberaters, der dafür in seinem Haus extra ein kleines Büro eingerichtet hat. Dazu kommt jährlich noch ein einwöchiges Seminar, in dem die aktuellen gesetzlichen Neuerungen vermittelt werden.

Warum er das Ehrenamt so engagiert betreibt, weiß der 75-jährige Ronsdorfer ganz genau. „Es ist der Idealismus und die Freude daran, anderen Menschen helfen zu können”, sagt Friedhelm Westemeyer, der von der Vertreterversammlung der Rentenversicherung gerade für eine weitere sechsjährige Amtszeit wiedergewählt wurde. Eines ärgert ihn aber trotzdem: „Die Stadt stellt ihre Rentenberatung stillschweigend einfach ein und lässt die Versicherten im Stich”, sagt er.

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