Wuppertal Sanierung: Das Ende der "Uellendahler Seenplatte"

Der Ascheplatz an der Bezirkssportanlage wird ab Mai saniert — der SC Uellendahl freut sich auf den neuen Untergrund.

Wuppertal: Sanierung: Das Ende der "Uellendahler Seenplatte"
Foto: SCU

Uellendahl. Seinen Spitznamen dürfte der Ascheplatz der Bezirkssportanlage an der Paul-Löbe-Straße bald los sein. „Uellendahler Seenplatte“ nennen viele das Spielfeld — weil sich dort bei Regen regelmäßig riesige Pfützen bilden. Noch im Dezember mussten die Fußballer des SC Uellendahl mit Eimern das Wasser beseitigen, um kicken zu können. „Oft müssen die Spiele auch einfach ausfallen“, sagt Joachim Golinski. Anfang Januar erhielt der Vorsitzende des SCU aber die frohe Botschaft: Voraussichtlich ab Ende Mai wird der Platz saniert. 283 000 Euro investiert die Stadt.

Der Tennenplatz — so heißt ein Ascheplatz im Behördendeutsch — war im Jahre 1980 errichtet worden. Großflächige Absenkungen und eine starke Durchmischung der verschiedenen Aufbauschichten sorgten für die Überschwemmungen. Immer wieder habe es deshalb Probleme gegeben, erklärt Thomas Hornung vom Sportamt. Nun erhalte der Platz aber eine Drainage. „Das war wirklich überfällig“, sagt Golinski, der sich freut, dass auch die Umrandung des Platzes erneuert wird. Außerdem werden neue lärmmindernde Ballfangzäune errichtet.

Eigentlich sollte die Sanierung schon im vergangenen Jahr stattfinden. Doch dann kam der TSV Union dazwischen. Weil der Verein sein Kunstrasenprojekt am Hardenberg bereits 2016 realisieren konnte, musste der SCU mit seinem Ascheplatz noch warten. „Wir hätten nicht beide Plätze gleichzeitig sperren können“, erklärt Hornung die Hintergründe.

Die Stadt wolle im Anschluss an die aktuelle Saison Ende Mai mit den Arbeiten beginnen. Der genaue Zeitpunkt hänge auch davon ab, ob vielleicht einige der Jugendteams noch Aufstiegsspiele absolvieren müssen. Mit acht bis zehn Wochen Bauzeit rechnet Hornung. Der neue Belag darf dann aber nicht sofort in vollem Umfang belastet werden, weiß auch Golinski, der hofft, dass vielleicht Ende August die ersten Spiele auf dem sanierten Platz stattfinden werden. Für die Übergangszeit muss das Sportamt dem SCU noch eine Ausweichspielstätte suchen.

Die Sanierung des Platzes ist aber nur ein erster Schritt zum Wunschziel des SC Uellendahl mit seinen rund 250 Mitgliedern: ein Kunstrasenbelag für den Platz. Hornung betont, dass die Sanierung des Ascheplatzes deshalb nicht „weggeworfenes Geld“ sei. Im Gegenteil: Die spätere „Aufstockung“ auf Kunstrasen käme dann billiger. „Eine Drainage ist nämlich auch dafür Voraussetzung“, sagt Hornung. Dann müsste „nur“ noch der Asche- durch einen Kunstrasenbelag ersetzt werden. Mindestens 250 000 Euro würden trotzdem fällig.

Doch das ist Zukunftsmusik. Es gebe einen Grundsatzbeschluss, so Hornung, der festlege, dass 14 Kunstrasenplätze in Wuppertal ausreichend seien. Es sei denn, der betreffende Verein beteiligt sich. Dazu hat der SCU bereits sein Signal gegeben. „Wir wollen den Kunstrasen“, betont Golinski. Der 60-Jährige, der selbst früher auf dem Ascheplatz für den SCU kickte, spricht von einem Drei-Stufen-Modell: Erstens: Fördermittel beantragen, zweitens: Sponsoren auftreiben und drittens: eventuell ein Darlehen aufnehmen. Konkret seien die Planungen noch nicht, aber erste Ideen schon ausgereift. Zum Beispiel über das Angebot an Mitglieder, symbolisch einen Quadratmeter Kunstrasenplatz zu kaufen. Erstmal freue man sich aber über den bald sanierten Ascheplatz, so der Vorsitzende. „Das steigert die Qualität des ganzen Stadtteils“, betont Golinski. Und dem Uellendahl fühle sich der SCU eben sehr verbunden. Der Großteil der Mitglieder sei aus dem Bezirk. „Und 14 Spieler der ersten Mannschaft stammen aus unserer eigenen Jugend.“

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