"Mirke Beach": Aus dem Freibad wird ein Strand- und Bolzplatz

2011 wird es keinen Bad-Betrieb an der Mirke geben. Der Förderverein will das Bad als Freizeit-Fläche öffnen – eine Zwischenlösung.

Mirke. Es ist eines der ältesten Freibäder Deutschlands, es ist akut bedroht - doch nun soll das Freibad Mirke mit Hilfe eines Zwischennutzungs-Konzeptes von der Schließung verschont bleiben. Diese "einzig mögliche und zur Zeit finanzierbare" Variante stellte Vorsitzender Heiner Mokroß den Mitgliedern des Fördervereins Pro Mirke am Mittwochabend vor.

Die Lage für 2011 ist ernst: Der Stadtbetrieb Sport und Bäder will das Bad wegen technischer und Personalmängel zur kommenden Saison nicht mehr öffnen. Die Lösung von Mokroß: Das Bad soll vorübergehend zur Sport- und Freizeitfläche für Beachvolleyball und Fußball werden. "Mirke Beach 2011", so der Name des Konzepts, sei beim Gebäudemanagement und der Stadt auf positive Resonanz gestoßen, so der Fördervereins-Vorsitzende. "Es muss etwas passieren, damit wir im Mai wieder öffnen und im Juli unser 160-jähriges Jubiläum feiern können", sagte er gestern den Mitgliedern.

Die Pläne im Detail: Auf 13.000 Quadratmetern Bad-Areal sollen Jugendliche und Familien bolzen und Beachvolleyball spielen können. Auch das bisherige Schwimmbecken ist Teil davon: Es soll mit zweieinhalbtausend Tonnen Füllkies und 960 Tonnen Sand auf einem sogenannten Geo-Vlies verfüllt werden und so mit 1400 Quadratmetern selbst zur Spielfläche werden.

Die Kosten hierfür könnten durch Spenden geschultert werden. Mokroß: "Solch eine Variante kann man sich für ein, zwei oder drei Sommer vorstellen, bis wir die Gelder für eine Sanierung, die rund zwei Millionen Euro kostet, zusammen haben." Denn das Fernziel bleibe: Das Freibad Mirke als renaturiertes Bad dauerhaft zu erhalten.

Das Potenzial für den rentablen Betrieb sieht Mokroß: Im Kern-Einzugsgebiet des Freibades lebten 57.000 Menschen, die zu Fuß in weniger als 25 Minuten den Freizeitwert genießen könnten. Entscheidend wird sein, ob der Verein zeitnah genügend Geld zusammenbekommt. Neben Stiftungsgeldern seien öffentliche Mittel vom Land oder Bund unverzichtbar, hieß es.

Am Mittwoch jedenfalls segneten die anwesenden Mitglieder die Mirke-Beach-Pläne zunächst ab: 19 von 26 Versammlungs-Teilnehmern waren dafür. Ob alle Mitglieder das ambitionierte Konzept für die Bad-Rettung mittragen, soll demnächst die Jahreshauptversammlung des 230-Mitglieder-Vereins zeigen. Kritik an den Plänen gab es bereits am Mittwoch.

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