Kahlschlag am Radenberg hat nichts mit Neubauten zu tun

Am Hang neben der Siedlung wird zurzeit gerodet: Anwohner befürchten neue Häuser, Investor Clees gibt Entwarnung.

Düsselerhöhe. Dutzende Bäume sind gefällt, Berge von abgesägten Ästen türmen sich auf dem unwegsamen Gelände, und der Zugang zur Halde am Radenberg ist mit einem Zaun gesichert. „Ganz klar, hier tut sich etwas“, sagt Anwohner Horst Wolzenburg. Was genau, das würden er und seine Nachbarn gern wissen.

Gut erinnert man sich am Radenberg noch an die Diskussionen um die geplante Bebauung der Fläche. Schon vor zehn Jahren wollte Investor Uwe Clees auf der Halde Wohnhäuser errichten — die Stadtverwaltung hatte das Projekt vor allem wegen der geplanten Erschließung über die Straße Am Britten abgelehnt. Danach war es lange ruhig um die Freifläche an der Stadtgrenze zu Wülfrath. Bäume, Sträucher und Wildwuchs sind im Laufe der Jahre größer und dichter geworden. „Doch seit Anfang des Monats wird auf der Halde gerodet“, sagt Horst Wolzenburg, der sich fragt, ob der Kahlschlag nun doch den Beginn von Bauarbeiten markieren könnte.

„Nein!“ betont Investor Uwe Clees auf Nachfrage der WZ: „Es gibt weder eine Baugenehmigung noch einen Antrag.“ Zwar gehöre ihm die Fläche nach wie vor, und natürlich würde er auch nach wie vor gern bauen. „Aber derzeit gibt es keine konkreten Pläne.“ Gerodet werde ausschließlich, um dem Wildwuchs auf der Fläche Herr zu werden, sagt Clees: „Das ist einfach nur ein Rückschnitt, eine Maßnahme zur Landschaftspflege.“ Man räume alte und neue Bepflanzung weg, auch um der Pflicht als Eigentümer gerecht zu werden. Die Rodungsarbeiten hätten nichts mit einer bevorstehenden Bebauung zu tun. Von der Anwohnerschaft wird das bezweifelt. Horst Wolzenburg, dessen Haus Am Britten sich unmittelbar vor dem Zugang zum Hang befindet, würde sich „auf jeden Fall wehren“, sollten die alten Pläne zur Erweiterung der Siedlung wieder aktuell werden.

Hauptstreitpunkt war vor gut zehn Jahren die Erschließung der Neubauten über eine knapp drei Meter breite Verbindung der Straße Am Britten: Sie galt nach Einschätzung der Verwaltung als zu eng für Gegenverkehr.

Doch es gab auch positive Stimmen und ein Gutachten, dem zufolge die Verbindung den zusätzlichen Verkehr durchaus aufnehmen könne. Auch die Vohwinkeler Politik war für das Projekt: Der Engpass sei wegen der zu erwartenden geringen Verkehrsdichte zu akzeptieren, hieß es damals. Und: Durch die schmale Zufahrt könne sich im Wohngebiet gar eine zusätzliche, quasi natürliche Verkehrsberuhigung ergeben. So oder so: „Nach derzeitigem Stand gibt es keine baurechtlichen Grundlagen für die Arbeiten auf der Fläche außer der Grundstückspflege“, sagt der Vohwinkeler Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD).

Und Uwe Clees sagt zur Zukunft des Radenbergs: „Die Stadt hat die Planungshoheit, sie entscheidet.“

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