Felsenkirche bleibt sakral

Die Pfingstgemeinde kooperiert mit Christusgemeinde. Weiter Gottesdienste im Wunderbau.

Felsenkirche bleibt sakral
Foto: Kurt Keil

Elberfeld. Der außergewöhnlichste Sakralraum in Wuppertal wirkt von außen eher unscheinbar. Doch hinter dem schlichten Schild „Pfingstgemeinde“ befindet sich im Inneren des Gebäudes am „Wunderbau“ am Hofkamp in Elberfeld ein Gemeindesaal, der Mitte des 18. Jahrhunderts in den Fels gesprengt wurde. Der Wuppertaler Kaufmann und Weinhändler Peter vom Heydt nutzte den an den Wunderbau angegliederten Raum viele Jahre als Weinkeller.

Nach zwei wechselvollen Jahrhunderten und dem verheerenden Bombenangriff 1943, dem nur die zwei Meter dicken Außenmauern widerstanden, wurde das Gebäude 1966 von der Pfingstgemeinde erworben und seit 1973 für die Verkündigungsdienste genutzt. 150 Gläubige haben dort Platz und feiern in dem 1987 unter Denkmalschutz gestellten Gebäude nach wie vor sonntags dort ihren Gottesdienst. In dem zweistöckigen, zehnachsigen Gebäude befindet sich auch die Telefonseelsorge der evangelischen und der katholischen Kirche.

Das Christus Zentrum Pfingstgemeinde, so die offizielle Bezeichnung der freikirchlichen Gemeinschaft, ist mittlerweile auf cirka 40 Mitglieder geschrumpft und kann sich pastoral nicht mehr selbst versorgen, seit ihr Geistlicher Jürgen Zwick im letzten Quartal des vergangenen Jahres sein Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.

Doch in der Christus Gemeinde auf der Langerfelder Windhukstraße fanden die verbliebenen Angehörigen der Pfingstgemeinde Brüder und Schwestern im Geiste. Sie wurden dort aufgenommen und gehören nun zu den Langerfeldern, die sich moderner Kommunikationsmittel bedienen und mit einem Internetauftritt und in sozialen Netzwerken für ihre Kirche werben.

Ihre drei Gottesdienste schildern sie als „Highlights der Woche“ und geben sich offen für Jedermann. „Wer auch immer du bist, woher auch immer du kommst, du bist uns willkommen. Wir freuen uns darauf, dich kennen zu lernen „ heißt es, und man weist auch auf „Welcome Lounge“ hin, in der die neuen Gäste begrüßt werden. Repräsentant der fortschrittlichen Christus Gemeinde ist der junge Pfarrer Friedhelm Holthuis, ein weltoffener, viel gefragter Prediger, der sich nicht nur über den Zuwachs aus der Pfingstgemeinde freut, sondern auch über die einzigartige Felsenkirche am Wunderbau, die weiter genutzt werden soll. „Eine absolut coole location“ nennt er den Sakralraum im Kellergewölbe.

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