Erst der Regen - jetzt die Klage

Nachdem sein Grundstück in der Beek erneut überschwemmt wurde, setzt sich Heiko Rahm gegen die Stadt, den Wupperverband und die WSW zur Wehr.

Elberfeld. Das Regen-Hochwasser, das Ende Juli 2008 für Überschwemmungen sorgte (die WZ berichtete), hat in der Beek am Katernberg auch ein juristisches Nachspiel: Dort zieht ein Hausbesitzer nach massiven Sachschäden den Wupperverband, die Stadt und die Stadtwerke per Klage zur Verantwortung. Im April gibt es einen ersten Termin beim Landgericht.

Der Fall spiegelt die Dramatik nach dem Extrem-Regen am 26. Juli wider: Er war unter anderem auch für die Schäden im Freibad Mirke und entlang der Briller Straße verantwortlich. Auch über das Grundstück in der Beek brach eine Regenwasserflut herein. "Ich sah nur noch das Wasser durchs Kellerfenster schießen und bin nach oben geeilt", erinnert sich Anne Fels-Rahm.

Das Wasser stand schließlich 1,60 Meter hoch und zog neben der Kellerbar und der Heizungsanlage auch diverses Inventar in Mitleidenschaft. 100 Kubikmeter Regenwasser mussten abgepumpt werden. Auch die Garage inklusive Auto wurde überflutet, so dass Heiko Rahm den Hochwasserschaden allein auf seinem Grundstück auf etwa 45 000 Euro beziffert. Es folgten monatelange Aufräum- und Reparaturarbeiten im Haus. "Und ich war hier nicht der einzige Betroffene."

Im März 2006 hat die WZ das Problem in der Beek schon einmal zum Thema gemacht: Damals hatte Rahm sich mit den Stadtwerken - nach einer Regenwasserflut im Jahr 2004 - vor dem Landgericht auf einen Vergleich geeinigt. Konsequenz daraus war die Montage einer Ablaufrinne vor dem Grundstück. Rahm damals zur WZ: "Ich hoffe, dass das im Ernstfall auch funktioniert."

Tat es offensichtlich nicht. Vom Graben auf der anderen Straßenseite aus strömten Ende Juli erneut Wassermassen auf das Grundstück. Rahm wirft den Verantwortlichen unter anderem eine mangelhafte Wartung und Pflege der Entwässerungsanlagen oberhalb seines Grundstücks vor - und konnte seinem Anwalt Elmar Weber auch Fotos übergeben, die unter anderem verstopfte und zugewachsene Wasser-Abläufe vor dem Juli-Regen zeigen.

Unterdessen wurden vor Ort bereits Entwässerungs-Baustellen eingerichtet: Unter anderem stehen Arbeiten am fraglichen Straßengraben, an Abläufen und zur Anlage einer so genannten Flutmulde an. Das soll weitere Zwischenfälle verhindern. Darüber hinaus geht es Rahm als Kläger nun um die Wiedergutmachung seiner Sachschäden. Sie musste er erstmal aus eigener Tasche begleichen.

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