Der Streit um den Hühnerstall am Dönberg geht weiter

Während Landwirt Richard Hennenberg an den umstrittenen Plänen für die Stall-Anlage am Dönberg festhält, zieht der Streit um seine Tierhaltung in Neviges landesweit Kreise.

Dönberg. Nach wie vor ist offen, ob und wann der Agrar-Unternehmer Richard Hennenberg aus Neviges seine umstrittene Hühnerstall-Anlage am Fettenberger Weg errichten darf. Wie berichtet, liegt der Stadt Wuppertal ein entsprechender Bauantrag vor.

Hennenberg möchte im Landschaftsschutzgebiet an der Stadtgrenze knapp 15.000 Hühner unterbringen, was seit Monaten massive Kritik von Bürgern und Naturschützern nach sich zieht. Unterdessen ist die Diskussion auch in Velbert voll im Gange - und zieht landesweite Kreise.

Den Wuppertaler Stadtrat hat das Thema zuletzt in seiner Sitzung am 29. Juni beschäftigt - in Form einer großen Anfrage der Wuppertaler Grünen: Angesichts der geplanten Größenordnung sei am Dönberg doch eher von der "Ansiedlung eines agrarwirtschaftlichen Industriebetriebes im Außenbereich" die Rede als von der "Erweiterung eines landwirtschaftlichen Betriebes".

Zudem kritisieren die Grünen den bundesweiten Trend zu "Massentierhaltungen in großer Zahl", dem in der Region auch Hennenberg folge: Wie berichtet, plant der Unternehmer neben der Anlage am Dönberg auch eine an der Fahrentrappe in Elfringhausen - kurz hinter der Ortsgrenze zu Herzkamp.

In ihrer Antwort auf die Anfrage verweist die Stadt Wuppertal auf das nach wie vor laufende baurechtliche Prüfverfahren. Ihm liegt laut Stadt seit dem 26. Juni eine erste Stellungnahme der Landesanstalt für Natur, Umwelt und verbraucherschutz vor.

Die Stadt betont gleichzeitig aber auch, dass Hennenberg als Landwirt aus baurechtlicher Sicht her als privilegiert eingestuft wird und damit grundsätzlich auch im Außenbereich bauen dürfe. Während die Stallanlage selbst auf Wuppertaler Gebiet geplant ist, liege die Zufahrt dorthin selbst auf Velberter Gebiet und werde daher von der Verwaltung der Nachbarstadt geprüft.

Jenseits aller Wuppertaler Diskussionen und Prüfverfahren wird Hennenbergs Unternehmen in Neviges nun auch landesweit zum Thema: In einer Anfrage im Düsseldorfer Landtag kritisieren die Grünen Hennenbergs Tierhaltung an sich: Den 20.000 Legehennen stehe nicht genug Auslauffläche zur Verfügung, was mehrfach kritisiert worden sei und EU-Bestimmungen widerspreche.

Die NRW-Grünen fragen abschließend nach straf- und ordnungsrechtlichen Konsequenzen für den Fall, dass die "Regelungen der EU-Öko-Durchführungsverordnung nicht eingehalten und die produzierten Eier trotzdem als Bio-Eier in den Handel gebracht" wurden. Diese Diskussion nutzt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), um sich noch einmal gegen die Baupläne am Dönberg auszusprechen: Davon sei auch "in Wuppertal nichts Gutes zu erwarten".

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