Bürger gegen Bio-Hühner am Dönberg

Der Widerstand gegen einen neuen Bio-Hühnerstall am Fettenberger Weg wächst. Initiative hat 2300 Unterschriften gesammelt.

Dönberg. Gegen ein leckeres Frühstücksei hat kein Mensch etwas - doch wenn es um den Bau eines Biostalls geht, regt sich der Unmut vieler Bürger. 2300 Unterschriften gegen eine solche Anlage am Fettenberger Weg haben Mitglieder der Bürgerinitiative Landschaftsschutz Fettenberg/Deilbachtal Oberbürgermeister Peter Jung überreicht. Sie befürchten nicht nur gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Ammoniak - das Gas entstehe bei der Trocknung des Hühnerkots -, sondern auch Gestank und Fliegen. Außerdem wollen sie nicht, dass ein Großstall für fast 15.000 Hennen im Landschaftsschutzgebiet beim an das Naturschutzgebiet Deilbachtal entsteht.

Landwirt Richard Hennenberg, der gemeinsam mit Sohn Andreas den Stall bauen will, sieht die 2300 Unterschriften gelassen. "Es wurden in der Vergangenheit auch schon mal 5000 Unterschriften abgegeben. Viele Gegner sind von ihrer Meinung schon abgerückt." An der Nordrather Straße in Neviges hat Hennenberg 2007 einen Biostall für 23.000 Hühner errichtet. "Von den Nachbarn dort hat sich noch kein Mensch beschwert. Es gibt weder Fliegen noch Geruchsbelästigung", sagt Hennenberg.

Das bestätigt auch Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft in Wuppertal und im Kreis Mettmann. "Ich bin öfters an der Nordrather Straße habe nie etwas gerochen oder Fliegen gesehen. Wenn Landwirt Hennenberg alle Auflagen erfüllt, sollte der Stall auf dem Dönberg genehmigt werden."

Wie die WZ mehrfach berichtete, wollte Hennenberg am Fettenberger Weg zunächst einen Stall für 24.000 Hennen errichten. Nach monatelangem Hickhack zwischen der Bezirksregierung Düsseldorf und der Stadt Wuppertal zog der Landwirt seine Pläne zurück. "Für 24.000 Tiere wäre eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig gewesen. Die dauert etwa anderthalb Jahre und kostet 100.000 Euro." Nun soll also ein kleinerer Stall für 14.970 Hühner im Landschaftsschutzgebiet entstehen. Auch dieser ist noch nicht genehmigt.

Hennenberg hat deshalb bereits an NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg und den Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung geschrieben: "Es ist leider Mode geworden, einem Unternehmen durch Bürgerinitiativen von allen Seiten Steine in den Weg zu legen." Er versichert, dass in seiner Anlage alle Kriterien einer artgerechten Tierhaltung, des Umweltschutzes und des Naturschutzes gewährleistet seien.

Der Landwirtschaftsminister hat laut Hennenberg bislang nicht reagiert. Oberbürgermeister Jung hat zugesagt, den Bauantrag ausschließlich an sachlichen Gesichtspunkten orientiert zu prüfen. Sollte der Standort Fettenberger Weg nicht genehmigt werden, hat Hennenberg eine weitere Option für seinen Stall an der Fahrentrappe in Oberelfringhausen. Die Verhandlungen laufen bereits.

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