WSW: Drei Wochen Lärm am Wall sind unvermeidlich

Geschäftsleute befürchten, dass der Kanalbau zwischen Wall und B7 die Arbeit in den Büros beeinträchtigen wird.

Elberfeld. Ans Arbeiten sei bei dem Lärm nicht zu denken. Dieses Resümee zogen Händler und Dienstleister, die sich gestern in den Räumen der IHK von Experten der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) über die bevorstehenden Baumaßnahmen am Wall informieren ließen. Dort soll ein geplanter Kanalbau die Ableitung von Schmutzwasser aus dem Mirker Bach in den Wuppersammler ermöglichen..

Bei den Einwänden handelte es sich keineswegs um bloße Vermutungen. Vielmehr haben die WSW kürzlich bereits Probebohrungen im Bereich der geplanten Grube vorgenommen, um Messwerte zu ermitteln. Der lautstarke Test diente dazu, unliebsamen Überraschungen vorzubeugen und so die Dauer der Arbeiten in Grenzen zu halten, sagte Ingenieur Markus Kornweibel.

In der Tat werden die Anlieger am Wall am stärksten von der Maßnahme betroffen sein, wenn dort mit einer 65 Tonnen schweren Maschine die Baugrube ausgehoben wird. Das soll innerhalb der zweiten, für Juli bis September angesetzten Bauphase erfolgen. Genauer Zeitpunkt und Dauer der Bohrung seien von Unwägbarkeiten abhängig und könnten momentan nicht präzise benannt werden. Man müsse aber mit etwa drei Wochen rechnen, die im günstigsten Fall in die Sommerferien fallen werden.

Gegen einen Vorschlag von Christoph Nieder, diesen Arbeitsabschnitt in die Nacht zu verlegen, da Geschäftsleute und keine Anwohner betroffen seien, erhob Kornweibel logistische Einwände. Bernd Zarges von den WSW sagte indessen zu, diesen Vorschlag nochmals zu prüfen.

Die Sorge, dass Fußgänger und Autofahrer Beeinträchtigungen hinnehmen müssen, konnten die WSW weitgehend entkräften. Ausreichend breite Gehwege blieben stets offen, Zufahrten würden zwar enger, müssten aber nicht gesperrt werden. Auch der Busverkehr müsse lediglich Verschwenkungen hinnehmen.

Gegenüber der WZ betonten die WSW, dass die 2,1 Millionen Euro teure Baustelle unumgänglich sei, weil es gelte, Auflagen des Landes zum Gewässerschutz zu erfüllen. Im Unterschied zu den 2010 erfolgten Arbeiten am Turmhof würden zunächst keine Archäologen hinzugezogen. Der Mirker Bach habe im Mittelalter einen anderen Verlauf genommen. Man könne mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass die Elberfelder Burg, auf deren Fundamente man am Turmhof stieß, nicht den Bereich der geplanten Bohrungen tangierte.

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