Wuppertal Studentenwohnungen für den Arrenberg

Das „verwunschene Haus“ an der Simonsstraße macht Platz für einen Neubau.

Arrenberg. Dornröschen hat dort nicht gelebt — auch wenn es ein bisschen so aussieht an der Simonsstraße 69. Viele haben sich an den Anblick gewöhnt, doch das „verwunschene Haus“, wie das zugewucherte Gebäude gegenüber des Gutenbergplatzes im Stadtteil auch genannt wird, macht bald einem Neubauprojekt Platz. Eins, das viele am Arrenberg positiv sehen. Der Investor GBL Immobilien Bau GmbH und das GKM Architektur Studio aus Wuppertal wollen auf dem Gelände und der angrenzenden Brache ein Studenten-Wohnhaus errichten.

Wuppertal: Studentenwohnungen für den Arrenberg
Foto: Andreas Fischer

Zum Zeitplan möchte Architekt Marcello Groß, der zusammen mit seinem Partner Daniel Mai auch den Neubau im Gaskessel Heckinghausen plant, noch nichts sagen. „Dafür ist es noch zu früh.“ Aber der Bauantrag sei schon bei der Stadt eingereicht. 36 Wohnungen sollen entstehen, vornehmlich für Studenten. Aber man sei auch offen für Familien und Senioren, so Groß. Ein „echtes“, womöglich gefördertes Studenten-Wohnheim werde es nicht. Das Projekt werde mit mehreren Millionen privat finanziert.

Geplant sind Einzel- und Doppelzimmerappartements, sowie Wohnungen, die eine drei, vier und fünf Zimmer-Nutzung erlauben, welche über zwei Etagen angeordnet sind, heißt es in einer Projektbeschreibung. Jedes Appartement habe einen großen Gemeinschaftsbereich mit Küche und Sitzgelegenheiten. Dazu sind ein Gemeinschaftsraum — nutzbar für alle Parteien für Freizeit-Veranstaltungen oder als Lernraum für Studenten — und gemeinschaftlich nutzbaren Gartenflächen geplant.

Für Pkw werde es Abstellmöglichkeiten in der Parkebene, die sich auf Straßenniveau befindet, geben. Bei einer ersten Präsentation in der Lokalpolitik hatte es dazu Nachfragen gegeben. Warum Parkplätze, wenn die Studenten doch zum Großteil gar keine Autos haben? „Die Parkplätze müssen wir aber schaffen“, sagt Groß, „allein schon aus baurechtlichen Gründen.“ Ansonsten seien die ersten Reaktionen aber positiv gewesen.

Hans-Georg Walter, Verein „Aufbruch am Arrenberg“, freut sich über die Pläne

Das zugewachsene Haus, das bis vor ein paar Jahren bewohnt war, ist mittlerweile leergeräumt, erklärt Groß. Dass dort einmal jemand gelebt habe, sei nur noch zu erahnen gewesen. „Zuletzt hatte sich da gar nichts mehr getan“, erklärt auch Hans-Georg Walter vom Verein „Aufbruch am Arrenberg“, der mit seiner Kanzlei praktisch in Sichtweite sitzt. Er freue sich über die Pläne, „so witzig das Haus auch ist.“ Es sei schon interessant, dass sich „auch in einem dicht besiedelten Raum die Natur ihren Bereich zurückholt“. Doch der Zustand habe merklich gelitten.

Die Stadt führt das Gebäude deshalb auch auf ihrer Schrottimmobilien-Liste — und ist, so ist aus der Verwaltung zu hören, „froh, dass wir so vielleicht bald eine los sind“.

Walter ist überzeugt: „Studenten beleben unser Viertel. Und es ist schön, dass auch die Brache nebenan verschwindet.“ Die ersten Entwürfe, die er gesehen habe, „passen gut in die Umgebung.“ Es gebe dort einige schöne Häuser.

„Das ist eine unheimlich erfreuliche Botschaft für den Arrenberg“, blickt auch Jörg Heynkes optimistisch nach vorn. Das Projekt bestätige den Aufwärtstrend. „Der Arrenberg ist jetzt sexy. Und wir suchen händeringend Wohnraum für Familien und junge Menschen.“ Dass ein Investor jetzt diese Fläche beplane, sei Bestätigung und Hilfe zugleich. „Hoffentlich ermuntert das noch weitere, sich hier zu engagieren.“

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